Die Oscar Verleihung 2015
Die Oscar Verleihung 2015 in Los Angeles oder auch: Ellen, komm bitte zurück!
Gestern wurde in Hollywood wieder der begehrteste Goldjunge der Filmgeschichte in Hollywood verliehen. Und so tummelten sich die großen Stars der Filmindustrie auf dem gewohnten roten Teppich des Dolby Theatre in Los Angeles in ihren “schönsten” Roben und Anzügen. Doch kam es nur mir so vor oder fehlte es der Veranstaltung dieses Jahr an Glammer und Charme?
Kleider, Make-Up und Regen
Zusammen mit drei Mädels habe ich es mir bereits um 22:00 h deutscher Zeit mit Speis und literweise Energygetränken gemütlich gemacht. Um 00:40 h schaltet ProSieben Live nach L. A. und die Beschauung der Droben, Frisuren etc. der Hollywood-Schönheiten geht los. Aber kommt es nur mir so vor oder sehen sich alle Kleider, bis auf wenige Ausreißer, irgendwie ähnlich? So wirklich überzeugen kann uns kein Kleid und über das „passende“ Make-Up der Damen wollen wir lieber gar nicht erst sprechen. Unterhaltend hingegen sind die mit Handtüchern verkleideten Besenstiele, die die Security-Männer gegen die vor Wasser zusammenzukrachende Decke drücken. Die haben sich ihren Job vermutlich auch anders vorgestellt…
Die musikalische Eröffnung
Endlich, gegen 01:30 h wird es spannend: Neil Patrick Harris alias Barney Stinson betritt die Bühne und eröffnet die 87. Oscar Verleihung. Zusammen mit Anna Kendrick und Jack Black performt Harris eine Song über die Filmindustrie und erfüllt mit dieser Gesangseinlage, die zuvor an ihn gestellten Erwartungen. Unterhaltsam, aber dann doch irgendwie nichts Neues. Und so zieht sich eine mittelmäßige Moderationsleistung von Harris leider durch die gesamte Verleihung: Hier ein Scherz, hier eine kleine Spitze, nervöses Zuppeln an seinem Jacket und schließlich als kleines Highlight eine Moderation nur in Boxershort. Ich bin enttäuscht! Zwar habe ich schon befürchtet, dass Harris nicht an die grandiose Leistung von Ellen DeGeneres im Vorjahr anknüpfen kann, dennoch habe weitaus mehr vom How I Met Your Mother-Star erwartet.
“Technischer Defekt”
Doch dies war erst die zweite Enttäuschung des Abends. Die erste empfang die deutschen Zuschauer bereits wenige Sekunden nach dem Opening mit einem siebenminütigen Sendeausfall. Ein “technischer Defekt” bei ProSieben sei Dank, haben wir die erste Oscar-Vergabe an den besten Nebendarsteller (J. K. Simmons) bereits verpasst.
Das Negative der Oscar Verleihung überwiegt
Ach was soll ich sagen, der Abend hat einfach – meiner Meinung nach – nicht überzeugt. Die Kleider waren teilweise furchtbar oder sie wurden durch ein völlig unpassendes Make-Up zerstört – man denke nur beispielsweise an Jennifer Lopez unmöglichen rosa Lippenstift zum nudefarbenden Kleid -, große Überraschungen in der Verleihung gab es auch nicht und die mangelnde Moderationskurven habe ich ja bereits erwähnt. Auch die schier endlosen Werbepausen mit immer wieder den gleichen Spots und Filmvorschauen trugen leider nicht zur Stimmungshebung herbei und so zog sich der Abend ungewohnt angestrengt immer weiter in die Länge.
Meine Highlights
Meine Highlights waren – ja ein paar gab es dann doch – definitiv die Performance zu Everything is Awesome aus The LEGO Movie, die so erfrischend anders und verrückt war, Lady Gagas Tribute an The Sound of Music, mit der sie mal wieder bewiesen hat, dass sie wirklich singen kann, und neben einigen anderen, die Rede von Eddie Redmayne, der als bester Hauptdarsteller für seine Rolle als Steven Hawkings in Die Entdeckung der Unendlichkeit ausgezeichnet wurde.
Kein wirklich versönlicher Abschluss
Doch als Harris endlich seine verschlossenen Vorhersagen preisgibt und damit ein paar letzte Schmunzler sammelt, und schließlich Birdman zum Besten Film mit dem Acadamy Award geehrt wird, ärgere ich mich kurz, dass ich es nicht mehr geschafft habe Birdman zu sehen, und bin froh um 06:20 Uhr meine Mädels zu verabschieden und anschließend für drei Stunden die Augen schließen zu können. Nächstes Jahr dann gerne wieder mit Ellen!
Die Gewinner im Überblick
Bester Nebendarsteller: J. K. Simmons, Whiplash
Bestes Kostümdesign: Milena Canonero, The Grand Budapest Hotel
Bestes Make-up und beste Frisuren: The Grand Budapest Hotel
Bester fremdsprachiger Film: Ida
Bester Kurzfim: The Phone Call
Bester Dokumentar-Kurzfilm: Crisis Hotline: Veterans Press 1
Bester Ton: Whiplash
Bester Tonschnitt: American Sniper
Beste Nebendarstellerin: Patricia Arquette, Boyhood
Beste visuelle Effekte: Interstellar
Bester animierter Kurzfilm: Feast
Bester Animationsfilm: Big Hero 6 / Baymax – Riesiges Robowabohu
Bestes Szenenbild: The Grand Budapest Hotel
Beste Kamera: Emmanuel Lubezki, Birdman
Bester Schnitt: Whiplash
Bester Dokumentarfilm: Citizenfour
Bester Filmsong: Glory aus Selma
Beste Filmmusik: The Grand Budapest Hotel
Bestes Originaldrehbuch: Alejandro González Iñárritu, Birdman
Bestes adaptiertes Drehbuch: Graham Moore, The Imitation Game
Beste Regie: Alejandro González Iñárritu, Birdman
Bester Hauptdarsteller: Eddie Redmayne, Die Entdeckung der Unendlichkeit
Beste Hauptdarstellerin: Julianne Moore, Still Alice
Bester Film: Birdman