Filmkritik: Pitch Perfect 2
Es ist so weit: Der A-capella-Gesang geht mit Pitch Perfect 2 in die zweite Runde.
Die Handlung
Nach ihrem ersten Sieg im Lincoln Center sind bereits drei Jahre vergangen und drei nationale Titel kamen in der Zeit für die Barden Bellas hinzu. Nicht verwunderlich also, dass sie anlässlich Barack Obamas Geburtstags singen sollen. Die Performance geht jedoch etwas schief. Fat Amy (Rebel Wilson) verheddert sich in ihren Tüchern von denen sie von der Decke schwebt und hängt plötzlich kopfüber und entblößt mit einer gerissenen Hose ihre Vagina dem gesamten Publikum vor der Bühne und den Bildschirmen zu Hause.
Obwohl sich Fat Amy vor laufender Kamera entschuldigt, ist der Ruf der Bellas ruiniert. Schließlich werden sie von dem diesjährigen nationalen Wettbewerb ausgeschlossen, dürfen keine weitere Audition halten und außerdem ihre Victory Tour nicht fortsetzen. Vor allem Chloe (Brittany Snow) trifft dies schwer, da die A-capella-Gruppe ihr Leben ist und sie für die Bellas bereits dreimal ihre Abschlussprüfungen absichtlich nicht bestanden hat. Um ihren Ruf zu rehabilitieren und ihre Rechte zurückzugewinnen schlägt Beca (Anna Kendrick) vor die Weltmeisterschaft, von der sie als amtierende Meister der USA nicht ausgeschlossen werden dürfen, zu gewinnen. Das Komitee hält jedoch einen Sieg für ausgeschlossen und lacht die Bellas aus.
Die Bellas stecken also all ihre Kraft in den internationalen Wettbewerb. Alle außer Beca, die sich im Gegensatz zu den anderen Mädels viele Gedanken um die Zukunft macht, und ein Praktikum bei einem Musiklabel angefangen hat. Nichtsdestotrotz besuchen die Mädels einen Auftrifft der europäischen Meister des A-capalle-Gesangs Das Sound Machine aus Deutschland, die die Bellas in ihrer Victory Tour ersetzen.
Die Bellas müssen feststellen, dass Das Sound Machine nicht zu unterschätzen sind und eine starke Performance abliefern. In ihrer Bemühung noch besser und vielfältiger zu sein als die europäische Konkurrenz, verlieren die Bellas allerdings den A-capella-Gesang aus dem Fokus und verlieren ihren Sound. Auch Emily (Hailee Steinfeld), deren Mutter bereits eine Bella war und die durch eine inoffizielle Audition neues Mitglied der Bellas wird, sorgt mit ihren eigenen Texten für Unruhe im Team.
Eine Lösung muss her oder die Weltmeisterschaft ist schon so gut wie verloren. Chloe schlägt also vor gemeinsam zu verreisen, um sich wieder näher zu kommen. Werden die Barden Bellas es schaffen ihren Sound wiederzufinden und werden sie sich im internationalen Wettbewerb durchsetzen können?
Mein Fazit
So lustig und musikalisch brillant wie eh und je! Die Fortsetzung von Pitch Perfect steht dem ersten Teil in absolut nichts hinterher, wenn er nicht in einigen Punkten sogar noch mehr brilliert. Alle Charaktere, die einem im ersten Teil ans Herz gewachsen sind, finden auch in Pitch Perfect 2 ihren Platz. Die Dialoge sind mit Witz und Charme durchzogen, die musikalischen Arrangements sind noch beeindruckender und das Finale ist absolut eindrucksvoll und berührend.
“I got all I need when I got you and I”
Das hochemotionale Ende ist gleichzeitig jedoch auch der größte Unterschied zum ersten Teil der Reihe. Er bereitet einen nicht auf eine lange Party vor, die die Mädels bestimmt während ihrer Zeit an der Barden University hatten, sondern auf den Ernst des Lebens.
Deutsche, die keine Deutschen sind
Was mich am meisten am Film gestört hat, und ich denke da wird es vielen Deutschen so gehen, ist die Darstellung der deutschen A-capella-Gruppe Das Sound Machine. Auf dem ersten Blick sieht man, dass die Leaderin gespielt von Birgitte Hjort Sørensen keine Deutsche ist und tatsächlich ist sie laut IMDb.com Dänin. Immerhin ist ihr Sidekick Pieter Krämer gespielt von Flula Borg in Deutschland geboren. Bei der klischeedeutschen Darstellungsweise von Das Sound Machine – sehr statisch, steif, ernst, ein bisschen fies und gehässig, sowie etwas an Rammstein erinnernd – hätte ich ehrlich gesagt jedoch ein noch “deutscheres” Gespann an der Spitze erwartet. Auch der sehr starke deutsche Akzent in den gesungenen Liedern finde ich ein wenig übertrieben.
Persönliches Manko
Ein weiterer persönlicher kleiner Minuspunkt ist die doch sehr rare Screentime von Skylar Astin, der als Jesse in der Fortsetzung leider nur noch eine Nebenrolle spielt. Dennoch eine ausgezeichnete Fortsetzung, die ich vermutlich genauso oft anschauen werde wie das Original.
Nicht nur etwas für Frauen
Mein P.S. an die lieben Herren: Wie zu Beginn erwähnt, haben wir den Film in der Ladies Night geguckt. Trotzdem waren auch ein paar Männer im Saal, die unter anderem direkt hinter uns saßen und genauso herzhaft gelacht haben wie wir. Besonders gut sind bei den Männern natürlich die Chauvi-Sprüche von John Michael Higgins angekommen.
Mein Tipp für Euch
Als großer Pitch Perfect-Fan konnte ich es mir natürlich nicht entgehen lassen, den Film endlich auch in der Originalvertonung (OV) zu sehen und nach einiger Recherche wurde ich fündig! Das CinemaxX Dammtor hat vorletzte wie auch letzte Woche um 20:15 h eine – völlig ausgebuchte – Vorstellung im Originalton gezeigt. Und es lohnt sich!
Schaut Euch diesen Film, wenn möglich, wirklich unbedingt auf Englisch an! Da in Pitch Perfect 2 die deutsche A-capella-Gruppe Das Sound Machine antritt, kann sehr viel Witz durch die deutsche Übersetzung verloren gehen und der deutsche Akzent, der logischerweise nur im englischen Gesang auftritt, geht verloren. Auch für Englisch-Einsteiger ist der Film wunderbar zu verstehen und zu verfolgen. Für alle Hamburger gibt es außerdem die Möglichkeit im Savoy Filmtheater Pitch Perfect 2 in OV zu genießen.
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