Blogparade: Stadtgefühle
Meine Cousine hat in ihrem Blog notestoherself.de zu einer Blogparade zum Thema “Stadtgefühle” aufgerufen. Mit diesem Artikel möchte ich gerne meinen Beitrag leisten und mich an daren beteiligen. Wie ihr wisst, wohne ich zur Zeit in Hamburg und bezeichne mich selbst als Hamburger Deern. Doch wie ihr in meinem Artikel “Nostalgielauf durch die Kindheit” spätestens erfahren habt, komme ich ursprünglich aus der Kleinstadt Kaltenkirchen und habe den Großteil meiner Jugend in Oersdorf und Umgebung verbracht.
Wunschheimmat Hamburg
Doch schon immer hat es mich nach Hamburg gezogen. Zunächst war ich nur eifersüchtig auf meine Cousinen und Cousins, die alle in dieser “coolen” Großstadt ausgewachsen sind. Sie waren die modernen Kids, die lässig mit der U-Bahn von A nach B fahren konnten, die nie Probleme hatten shoppen zu gehen und die nicht für einen Kinobesuch über 30 Minuten mit der AKN nach Norderstedt tuckern mussten. ICQ sei Dank, habe ich mir bereits in meiner früheren Jugend einen Freundeskreis in Hamburg aufgebaut und konnte so zumindest ab und zu Großstadtluft schnuppern. Wie viele Wochenenden habe ich damals schon in Hamburg verbracht und es einfach nur geliebt!
Nach der Schule nutzte ich die Gelegenheit ein Praktikum bei Radio Hamburg zu machen. Spätestens in dieser Zeit war es endgültig um mich geschehen: Hamburg und ich – eine große Liebe! Durch meinen Einsatz als Online Reporterin habe ich viele Ecken und Enden Hamburgs kennengelernt, durfte bei vielen Events und Attraktionen hinter die Kulissen gucken, oder habe einfach nur die Sonne am Alstersteg genossen. Herrlich! Hier möchte ich hin, hier möchte ich bleiben!
Kurz vor meinem 21. Geburtstag war es dann endlich so weit: Mein Umzug nach Hamburg hatte einen konkreten Termin. Gott sei Dank, hat mich der Norddeutscher Rundfunk für eine Ausbildung zur Kauffrau für audiovisuelle Medien angenommen und so gab es trotz finanziell begrenzter Mittel keinen Grund für mich länger auf dem Dorf zu verweilen. So machte ich es mir fort an in Barmbek Süd gemütlich und bezeichne Hamburg nun offiziell als meine Heimat.
Warum ich Hamburg liebe
Ich liebe es aus der Tür gehen zu können und alles, was der Mensch so braucht direkt vor der Nase zu haben. Das bedeutet einerseits diverse Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants, Bars, Kinos, Bowling Center etc, anderseits aber auch Parks, Wiesen und vor allem Wasser! Binnen fünf Minuten kann ich sowohl alle Vorzüge einer Stadt auskosten, wie auch die Natur genießen. Ich genieße es kilometerweit am Wasser laufen zu können – und damit meine ich nicht nur die Außenalsterumrundung – ohne dabei all zu viele Straßen überqueren zu müssen. Der Stadtpark ist natürlich im Sommer ein absolutes Highlight, doch auch der Friedrichspark bei mir um die Ecke hat seinen Charm. Und wenn ich es selbst bis dahin nicht schaffe, habe ich einen großen Gemeinschaftsgarten in dem ich mich sonnen kann. Ich liebe den Hafen und die Hafencity, die Innenstadt, die Alster und die Elbe, Hagenbecks Tierpark und sein Tropenaquarium, das Schlendern durch die verschiedenen Stadtteile und vieles mehr.

Obgleich Hamburg die zweitgrößte Stadt Deutschland ist, wirkt die Hansestadt eher wie ein übergroßes Dorf. An jeder Ecke findet man bekannte Gesichter und man weiß nie, wo man dem nächsten “Promi” über den Weg läuft. Die magische Zahl in Hamburg ist übrigens die 30. Denn binnen 30 Minuten kommt man (fast) immer an sein Ziel. Auch die Radfahrwege werden immer weiter ausgebaut und damit sicherer, sodass die Stadt an der Elbe sich stetig weiter zur Fahrradstadt entwickelt.
Egal in welchem Stadtteil man sich befindet, jeder hat seinen eigenen Charm und jeder Hamburger findet seinen passenden Ort zum Wohnen und Leben. Egal ob Schanze, Eppendorf, Horn, Barmbek, Niendorf, Harburg usw. – hier ist für jedermann was dabei! Und damit ist und bleibt Hamburg die schönste Stadt der Welt!
Doch ist Hamburg genug?
Nach nun mehr knapp fünf Jahren wohne und lebe ich in Hamburg und entdecke noch immer neue schöne Plätze, die mir die Hansestadt bisher verheimlicht hat. Ich glaube diese Wow-Erlebnisse werden auch nie aufhören. Nichtsdestotrotz habe ich inzwischen immer mehr das Bedürfnis nochmal etwas anderes zu sehen, eine neue Stadt kennen und lieben zu lernen. Doch so recht trennen mag ich mich von Hamburg dann doch nicht und so habe ich das Reisen für mich entdeckt.
Was ist Heimat?
Und dann fahre ich zurück zu meinen Eltern und stelle fest, dass ich eben diesen Fleck Erde auch als meine Heimat bezeichne. “Ich fahre Heim,” dies ist eine Phrase, die ich sowohl für Hamburg, als auch für Oersdorf benutze. Denn so sehr ich Hamburg liebe, so wird doch Oersdorf und seine Umgebung immer meine wahre Heimat bleiben. Heimat ist für mich der Ort, wo meine Wurzeln sind. Und so vermute ich, dass es mich früher oder später zurück in diese Gegend verschleppen wird. Genauso wie meine Geschwister bereits zurückgekehrt sind, beziehungsweise kurz davor stehen. Zuhause hingegen bin ich an vielen Plätzen, denn “Home is where your heart is.”
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