Reisebericht: 1. Tag Ägypten – Ankunft in Hurghada
Es wird wieder gereist! In diesem Dezember geht es für mich und meine Schwester Kim nach Ägypten, um genauer zu sein zunächst nach Hurghada und dann über den Nil von Luxor nach Assuan und wieder zurück. Begleitet uns auf einer Reise voller schöner Momente, Spaß, Kultur und Leute.
Anmerkung: Die Reiseberichte erscheinen dieses Mal leider erst nach der Reise, da wir während der Nilkreuzfahrt kein Internet hatten und ich daher darauf verzichtet habe, mein MacBook mitzunehmen.
Von Hamburg nach Hurghada
Unser Flug nach Hurghada startet heute um 08:30 h in Hamburg. Also treffe ich meine Schwester um 06:30 h am Hamburg Airport. Wir geben unsere Koffer ab, essen noch eine Kleinigkeit unten beim Dallmayr Café neben Edeka und gehen dann durch die Sicherheitskontrolle. Während ich meine Jacke wieder anziehe, schaue ich auf das Display des Scanners und sehe verwunderte Blicke der Kontrolleure. Kim’s Stativkopf hat eine verdächtige Form – fast wie eine Pistole. Kim muss also ihren Rucksack aufmachen. Aber alles gut. Weiter geht es zum Gate und kurz darauf beginnt bereits das Boarding. Wenige Minuten später befinden wir uns bereits in der Luft. Condor serviert uns während des knapp fünfstündigen Fluges zweimal Wasser, Kaffe und / oder Tee und dazu eine ganze Belgische Waffel. Einzeln verpackt in einer Plastiktüte – ernsthaft?!? Auch der gezeigte Film Ich und Earl und das sterbende Mädchen ist eher wenig unterhaltsam. Emotionen kann der Film leider nicht wirklich überbringen. Dafür sind die immer betrunkener werdenden Mitpassagiere ein lustiger Anblick.
Einreisen nicht leicht gemacht
Dennoch vergeht die Zeit relativ schnell und wir haben dank einer geschmeidigen Landung wieder festen Boden unter den Füßen. Da Kim bereits letztes Jahr in Hurghada war, ist sie mit den Abläufen vor Ort vertraut und so versuchen wir möglichst schnell ins Flughafengebäude zu kommen und unser Visum zu kaufen. Das kann man bei seinem Reiseveranstalter tun, oder bei der Bank, die auch zwei Schalter bei unserer Ankunft auf hat. So zahlen wir anstatt 27 € bei unserem Reiseveranstalter Schauinsland-Reisen nur 24 € bei der Bank. Kleinvieh macht auch Mist und man muss ja nicht gleich anfangen, unnötig Geld aus dem Fenster zu werfen! Dafür werden wir aber gleich mit bösen Blicken vom Veranstalter gestraft und neben unsere Namen wird “Bank” vermerkt. Dort wollen wir eigentlich nur erfragen, ob wir uns wegen den Transferbus hier melden sollen. Die Frage wurde aber letztlich nicht beantwortet. Naja, wird schon klappen.
Nach zwei Passkontrollen, an deren ersten wir auch unsere Einreisezettel abgeben, die wir zuvor im Flugzeug bekommen und ausgefüllt haben, fehlt nur noch unser Gepäck bis wir richtig in den Urlaub starten können. Und auf das dürfen wir erstmal warten, warten und noch länger warten. Nach einer gefühlten Ewigkeit läuft das Gepäckband doch endlich durchgehend und wird mit neuen Koffern gefüllt. Als unsere kommen, schnappen wir diese und eilen nach draußen. Wir werden schon erwartet. Unser Transferbus ist schon gut befüllt und die anderen Gäste etwas ungeduldig. Schnell geht es also los und unserer Reiseleiter im Bus ist so nett für uns bei der Kitesurf-Schule von Tommy Friedl anzurufen, bei der wir gerne einen Kurs machen wollen, ihn aber nicht final aus Deutschland abklären konnten. Wir erreichen Gabi und erzählen ihr, dass wir gerne morgen direkt mit dem Kurs starten möchten, sich die restlichen Tage aber je nach den anderen Angeboten vor Ort richten würden. Wir verabreden uns also dazu später noch einmal per WhatsApp zu kommunizieren.
Pickalbatros Garden – Äh Sea World Resort

Eine kurze Fahrt später erreichen wir dann auch noch als erstes unser Hotel, das Albatros Garden Resort. Nachdem wir schon der Klofrau am Flughafen ein Trinkgeld gegeben haben, fließt hier bereits zum zweiten Mal Trinkgeld und zwar an den Fahrer und an unseren Reiseleiter. Es geht also schon mal gut los! Unsere Koffer dürfen wir dann aber selbst die Treppen hochschleppen. Wir stellen diese im Eingangsbereich ab und melden uns beim Check-In-Schalter, wo wir freundlich begrüßt werden. Da Kim vor mir die Reise gebucht hat und ich mich erst später angeschlossen habe, bekommen wir zwei Einzelzimmer, die sich im selben Gebäude befinden. Während wir darauf warten, zu unserem Gebäude geleitet zu werden, trinken wir unseren extrem süßen Begrüßungsdrink, schauen uns in der Lobby um und studieren die Lagepläne, die wir mitbekommen haben. Erst nach einiger Zeit wird uns dabei bewusst, dass es sich dabei um Pläne für das Albatros Garden Resort und für das daneben liegende Sea World Resort handelt und nicht um einen großen Plan. Beide Hotels gehören zur Pickalbatros Hotel-Kette in Hurghada und bilden zusammen mit dem Aqua Vista Resort mehr oder weniger eine Einheit.
Bei genauerer Betrachtung stellen wir also fest, dass sich unser Gebäude im Bereich vom Sea World Resort befindet. Der Weg von der Lobby ist dementsprechend relativ weit und mein Zimmer befindet sich leider im Erdgeschoss, womit ich mich zunächst etwas unwohl fühle. Schlimmer jedoch finde ich das blutige Klopapier und die blutigen Hygieneartikel, die sich noch neben und im Mülleimer meines Badezimmers befinden. Während ich schon auf 180 bin, rät mir Kim lieber ruhig zu bleiben, man möchte es sich ja auch nicht gleich verscherzen. Also lieber erstmal zurück zur Lobby und ein kühles Bier trinken – lecker!
Wochenplanung
Da es noch relativ warm ist, setzen wir uns in die bequemen Sessel vor unserer Lobby und nehmen die Wochenplanung in Angriff. Wir haben sechs Tage Aufenthalt in Hurghada, bevor es weiter geht nach Luxor, wo wir an Board der MS Magic II gehen werden. Wir studieren also zunächst die Angebote unseres Reiseleiters und beschließen die Mega Safari mit einer Jeep-Fahrt durch die Wüste, einem Besuch im Beduinendorf inklusive Kamelreiten, einer Quadtour sowie einem Abendessen mit Sternegucken und orientalischer Show für den kommenden Freitag zu buchen. Außerdem bereits schon fest im Programm: Delfinschwimmen am Mittwoch mit Yasser! Bleibt morgen (Dienstag), Donnerstag und Samstag Zeit für den Kitesurf-Kurs. Doch leider teilt uns Gabi mit, dass der Lehrer am Dienstag keine Zeit hat. Wir werden also versuchen den dreitägigen Kurs in zwei Tage zu quetschen. Mal sehen, ob das klappt. Morgen werden wir also erst einmal in unsere Pools springen und an den Strand gehen.
Übrigens werden wir während unser Planung von einem Dänen angesprochen, der auf der Suche nach Feuer ist und schon deutlich einen über den Durst getrunken hat. Später finden wir ihn vor dem Lobbyeingang auf dem Platz eines Sicherheitsbeamten schnarchenderweise wieder. Ein herrlicher Anblick, den wir uns nicht getraut haben auf Video festzuhalten. Wir beschließen ihm trotzdem besser fortan aus dem Weg zu gehen.
Abendessen und “Dance through the Nations”
Nach der überragenden belgischen Waffel im Flugzeug, haben wir noch nichts wieder zu uns genommen und so erkunden wir, nach einem kurzen Abstecher zu den Shops vor unserem Hotel (“Ey, who are you? You German? Come have a look! Cigarettes?”), die verschiedenen Restaurants unserer Hotelanlage. Da Garden, Sea World und Aqua Vista, die wie bereits erwähnt mehr oder weniger eine große Anlage bilden, nicht gerade ausgebucht sind, haben einige Restaurants geschlossen. Das asiatische Mandarin sagt uns heute nicht zu und auch den Italiener Alfredo lassen wir erst einmal links liegen und gehen weiter zu unserem Hauptrestaurant dem Mediterranean. Hier werden wir mit Mini-Burgern und Pommes fündig und probieren anschließend einige Nachspeisen, die einfach nur süß sind. Satt sind wir dennoch erstmal und so machen wir in Kims Zimmer ein kurzes Päuschen und spielen Käsekästchen. Wie schnell man erfinderisch wird, wenn man nicht weiß, was man sonst machen sollen. Unser friedliches Spiel wird jedoch je unterbrochen, als Kims Nachbar lautstark versucht seine Zimmertür zu verschließen. Die Verriegelung ist aber unweigerlich defekt, was Kim versucht ihm zu vermitteln. Der gute Herr scheint sie nach einiger Zeit auch zu verstehen, nur sein Kauderwelsch ist schwer zu entziffern. Erst nach einiger Zeit kapiere ich: “Hey, der spricht ja Deutsch!” Und nein, er war nicht betrunken, nur der sächselndste Sachse aller Zeiten. Schließlich gibt er auf und möchte morgen nach einem neuen Zimmer fragen.
Von dieser Aktion wach gerüttelt, beschließen wir doch noch dem TheaTer – das große “T” ist wichtig – zu besuchen, holen uns jeweils einen Brandy mit Cola und nehmen Platz. Uns erwartet daraufhin eine Performance der Animateure, die leider zum Fremdschämen anregt. Unter dem Motto “Dance Trough the Nations” wird zunächst ein Striptease mit Lippensynchro hingelegt, dann ein bisschen gehopst und schließlich verprügelt eine “Freiwillige” aus dem Publikum unwissend ihren Freund mit einer Schaumstoffnudel. Nach 30 Minuten ist das Spektakel vorbei und wir schlüpfen in unsere Kojen. Ich lese nur etwas und knipse schließlich das Licht aus. Hoffentlich ist es morgen nicht zu windig, sodass wir den Strand und das Meer genießen können.
[…] in Hurghada. Diese Schule wurde Kim von Bekannten zuvor empfohlen. Da wir unseren Kurs aber nicht wie geplant am Dienstag starten konnten, haben wir nur zwei Tage Zeit Kiten zu lernen – hoffentlich geht […]
Sehr toll geschrieben, allerdings wir haben etwas Angst diese Länder zu besuchen.
wir finden es sehr schade, aber vielleicht wird sich bald alles ändern 🙂
Herzlichen Dank und viele Grüße
Fam. Mueller
https://fewo-lagos.de
Vielen Dank, Familie Mueller!
Ich habe mich zu keinem Zeitpunk unsicher in Ägypten gefühlt. Wobei ich sagen muss, dass ich zur Zeit Kairo auch eher meiden würden. Meine Schwester war in der Zwischenzeit erneut in Hurghada und wir wollen dieses Jahr auch wieder hin. Es ist einfach traumhaft da 🙂
Beste Grüße
Jil
Sehr informativer Artikel, danke dafür! Auch wir waren über zwei Monate in Ägypten und haben sehr viel erlebt. Alle wichtigen Infos & Tipps haben wir hier zusammengefasst: https://www.the-vegan-travelers.com/de/afrika/aegypten/aegypten-allgemeine-infos-tipps.html