Filmkritik: Raum
Newcomerin Brie Larsson gewinnt mit ihrer Darbietung als Joy “Ma” Newsome in Raum ihren ersten Oscar als Beste Hauptdarstellerin.
Die Handlung
Vor sieben Jahren wurde die damals 19-jährige Joy Newsome (Brie Larson) entführt, in einem Schuppen eingesperrt und fortan nahezu täglich von ihrem Entführer “Old Nick” (Sean Bridgers) sexuell missbraucht. Neben den Peinigungen versucht sie für ihren inzwischen fünf Jahre alten Sohn Jack (Jacob Tremblay) soweit es geht normales Leben zu gestalten. Sie kochen zusammen, sie baden, sie lesen, gucken Fern, machen Sport und spielen mit Eierschlange und Co. Mit aller Kraft versucht Joy daher den Vater des Sohnes von ihm fernzuhalten. Aus diesem Grund muss Jack jede Nacht in “Schrank” verbringen und schlafen.
Für Jack gibt es nur “Raum” und das Weltall, dass er durch das einzige Oberlicht des Schuppens sieht. Alles andere ist “nur Fernsehen”. “Ma” kommt zu der Einsicht, dass es an der Zeit ist Jack die Wahrheit zu sagen. Das “Raum” eben nicht alles ist, dass die Welt riesengroß ist und es viele weitere Menschen und Tiere auf eben dieser gibt. Jack kann und will ihr zunächst nicht glauben. Dennoch lässt er sich auf den Plan seiner Mutter “Raum” zu verlassen ein. Der Fluchtversuch gelingt.
Mein Fazit
Wie ihr bereits in meinem Abschnitt über die Handlung von Raum erfahren habt, gelingen Joy und ihrem Sohn Jack die Flucht aus “Raum”. “Spoilerarlarm!”, denkt ihr vielleicht. Aber zu Unrecht. Denn der Fokus von Raum liegt nicht etwa im Entkommen von ihrem Gefängnis. sondern auf der Entwicklung nach der Gefangenschaft. Das heroische Ende ist also nach der Flucht noch lange nicht erreicht. Vielmehr geht es darum zu beobachten wie sich Jack in diese ihm völlig fremde Welt einfindet und wie Joy mit ihrem Trauma umgeht.

Oscar als Beste Hauptdarstellerin für Brie Larson
Wie im Roman von Emma Donoughues wird die gesamte Geschichte aus der Sichtweise von Jack erzählt. So liegt die besondere Herausforderung für Brie Larson gerade darin, die Persönlichkeit “Ma”, als wie Jack sie sieht, darzustellen. Diese Verkörperung gelingt der jungen Schauspielerin ausgezeichnet, weshalb sie verdient den diesjährigen Oscar als Beste Hauptdarstellerin gewonnen hat. Auch Jacob Tremblays Interpretation des Jack Newsome ist absolut herausstechend. Wobei ich sagen muss, dass es ihm in der Verfilmung auch leichter gemacht wurde, als es die Romanvorlager vorsieht. Hier fallen dem Fünfjähring die Abnabelung von seiner Mutter und die Anpassung an die neue, weite Welt deutlich schwerer.
Raum ist eine faszinierende Darstellungsweise eines ernsten und traurigen Themas. Doch trotz der Schwere gelingt es sowohl dem Buch, als auch dem Film aufmunternd damit umzugehen. Zwar haben die Figuren mit deutlichen Problemen zu kämpfen, schenken aber dennoch Mut und zeigen, dass das Leben auch nach schweren Zeiten wieder einen freudigen und hoffnungsvollen Weg einschlagen kann.
Jack sieht sich einer völlig fremden Welt gegenüber und muss sich in diese einfinden. Alltäglich Dinge sowie die Interaktion mit anderen fallen ihm schwer. Hinzukommen, dass die Gefangenschaft an seiner Mutter ihre Spuren hinterlassen haben und sich die Medien auf die Geschichte der zwei stürzen. Gibt es ein (zurück) in die Normalität?
Trailer zu “Raum”
Vergleich zum Buch
Bevor ich mir die Verfilmung des Bestsellerromans Raum von Emma Donoughues angeschaut habe, habe ich mir zunächst das Buch durchgelesen. Hashtaglove war so nett, mir die deutsche Übersetzung zur Verfügung zu stellen. In einem separaten Beitrag, den ich in den kommenden Tagen veröffentlichen werde, stelle ich wesentliche Unterschiede zwischen Original und Interpretation gegenüber. Denn obgleich auch das Drehbuch von Emma Donoghues stammt, gibt es einige Abweichungen, die meiner Meinung nach, einen neuen Schwerpunkt von Raum setzen.
Dieser Beitrag ist in Auftrag von HashtagLove entstanden.
[…] Die Besetzung von Naomi Watts als Susan, Jaeden Lieberher als Henry und Jacob Tremblay als Peter Carpenter sind drei absolute Volltreffer. Die drei harmonieren on Screen so gut miteinander, dass man wirklich meinen könnte, dass es sich bei dem Trio um eine richtige Familie handelt. Watts strahlt in The Book of Henry pure Mutterliebe aus und lebt ihre Rolle durch und durch. Der Zuschauer nimmt ihr den Part als alleinerziehenden, leicht überforderten und etwas kindlichen Mutter perfekt ab. Lieberher alias Henry als eigentlicher Kopf der Familie kann nicht weniger überzeugen. Er ist die perfekte Besetzung für das kleine Genie, dem niemand so schnell etwas vormachen kann. Ich bin daher auch sehr gespannt auf seine Performance in Es! Abgerundet wird das zauberhafte Trio mit dem niedlichen und etwas unsicheren Tremblay als Peter. Er verlässt sich auf seinen Bruder, fühlt sich aber manchmal weniger wert als er. Das lässt ihn seinen Bruder aber nicht weniger lieben. Auch das transportiert der junge Schauspieler mit jeder Pore über die Leinwand. Damit kann er definitiv an seine herausragende Performance in Raum anschließen. […]
[…] Hochzeits-Crasher, 2005) und das kanadische Nachwuchstalent Jacob Tremblay (“Raum“, 2016). Das Drama besticht durch authentische Darstellungen, einem modernen Look, einem […]