Filmkritik: Ghost in the Shell
Major ist als aller erster Ghost in the Shell DIE Erfolgsgeschichte von Hanka Robotics. Als perfekte Soldaten setzt sie sich im Kampf gegen den Terrorismus ein. Doch wer war Major bevor sie zum Cyborg wurde?
Die Handlung
In einer nahen Zukunft wird eine schwer verletzte junge Frau (Scarlett Johansson) ins Krankenhaus eingeliefert. Ihr Körper ist nicht mehr überlebensfähig, ihr Geist jedoch schon. In einem aufwendigen Verfahren wird ihr Gehirn entnommen und in einen Roboterkörper eingefügt. Mit kybernetischen Fähigkeiten ausgestattet, ist sie die perfekte Soldatin. Major wird der Sektion 9 zugewiesen und hat die Aufgabe, die gefährlichsten Kriminellen der Welt zu stoppen
Als der Terrorismus ein bisher unbekanntes Ausmaß erreicht und es Hackern gelingt, ist Major die Einzige, die die Attentäter aufhalten kann. Sie muss feststellen, dass einige Roboter gehackt sind und sie sich sogar in die menschliche Psyche einloggen, um diese zu kontrollieren. Im Alleingang schafft sie es das Attentat zu stoppen, doch zuvor konnte bereits ein wichtiger Wissenschaftler von Hanka Robotics getötet werden. Dies sollten nicht die einzigen Todesopfer sein.
Um den mysteriösen Feind auf die Schliche zu kommen, taucht Major in die gehackte Geisha ein und droht dabei selbst gehakt zu werden. In letzter Sekunde kann sie befreit werden und hat einige Informationen sammeln können. Während ihrer Jagd nach dem Angreifer, stößt Major auf Hinweise über ihre Vergangenheit. Sind ihre Eltern vielleicht gar nicht bei einem Schiffsunglück umgekommen? Wenn nicht, was ist dann mit Major passiert und wer war sie vor ihrer Transplantation?
Mein Fazit
Also, mir hat der Film wirklich gut gefallen. Audiovisuell ist Ghost in the Shell meiner Meinung nach unschlagbar und anderen aktuellen Blockbustern wie zum Beispiel Power Rangers meilenweit voraus. Die Special Effects, die Optik, der Look, die 3D-Effekte sind ausgezeichnet und suchen ihresgleichen. Ghost in the Shell gelingt es eine futuristische Welt zu designen, die absolut realistisch aussieht und dadurch gleichzeitig extrem furchteinflößend ist. Wenn die Zukunft jedoch so aussieht, was ich durchaus als möglich erachte, dann bin ich wirklich froh im hier und jetzt zu leben.
Eine Zukunft, in der ich nicht leben möchte
Bei all den Möglichkeiten der Modifikation und Optimierung der menschlichen Körper wundere ich mich allerdings, dass Batou sein Auto immer noch selbst lenkt und steuert. Gerade weil wir heute bereits sogar schon so weit sind, dass Autos wie der Tesla mit Autopilot fahren können. Aber nun gut, da kommt vielleicht auch wieder die Leidenschaft des Autofahrens hoch, die die Menschheit vielleicht auch da noch nicht bereit ist abzugeben und vielleicht orientiert sich hier Ghost in the Shell auch am Anime-Original. Was mich viel mehr stört, ist die Verherrlichung des Alkoholkonsums. In einer Szene wird ein Charakter gefragt, wie er sich jetzt verbessert habe, und er entgegnet, dass er sich eine kybernetische Leber hat einsetzen lassen, damit er so viel Alkohol trinken kann, wie er möchte. Da frage ich mich wirklich, ist das nötig? Muss das so zur Schau gestellt werden? Von meiner Seite aus ein No Go!
Anime-Fans seid gewarnt!
Alle Manga- und Anime-Fans von Ghost in the Shell seien gewarnt: Die Realverfilmung unterscheidet sich optisch und in der Handlung schon erheblich von dem Anime-Original von 1995. So gilt Major als erste und einzige ihrer Art und es gibt es beispielsweise keinen Puppet Master. Dennoch gibt es viele Szenen, die 1:1 kopiert wurden und mich daher total fasziniert haben. Trotzdem gilt, wer Fan vom Original ist und daran festhält, kann durchaus von Ghost in the Shell enttäuscht sein, wie die Besucher, die vor mir saßen und laut fluchend den Kinosaal verlassen haben.
Scarlett Johansson überzeugt…
Wie Ihr vielleicht auf meiner gelesen habt, habe ich Scarlett Johansson in der Rolle der “Überfrau” eigentlich satt. Jedoch muss ich mir eingestehen, dass Johansson auch als Major ausgesprochen gut gefallen hat. Sie befindet sich in ihrer “Wohlfühlrolle” und spielt sie verständlicherweise mit Souveränität und mit absoluter Überzeugungskraft. Gleichzeitig schafft sie es, sich trotzdem deutlich von ihrem Marvel-Charakter zu unterscheiden. Sie verleiht ihrer Figur einen ganz eigenen Charakter und Ausdruck. Besonders den steifen “Robotergang” finde ich passend und gelungen.
…doch die Nebendarsteller, sind noch besser!
Neben Johansson spielen aber natürlich auch andere Schauspieler mit, die mir ausgezeichnet gefallen haben. Darunter Pilou Asbæk, den ich bereits aus Lucy, Game of Thrones und natürlich Ben-Hur kenne. Da mir sowohl Lucy als auch Ben-Hur nicht sonderlich gefallen haben, hatte ich bisher kein sonderlich gutes Bild von Asbæk. In Ghost in the Shell hat er es mir allerdings wirklich angetan. Ich finde seinen Charakter Batou sehr spannend und wundervoll dargestellt. Nur Takeshi Kitano als Badass-Liebhab-Opi Aramaki hat mir noch besser gefallen. Die perfekte Besetzung! Allgemein finde ich es hervorragend, dass die Idee der multikulturellen, multiethnischen Zukunft sich im Casting widerspiegelt. Das Ensemble besteht aus Schauspielern und Schauspielerinnen aus aller Herren Länder, darunter Japan, Neuseeland, Australien, Frankreich, England, der USA, Kanada, Simbabwe, Dänemark, Singapur, Polen, der Türkei, Fidschi, China, Rumänien und Belgien.
Actiongeladenes, grafisches Feuerwerk
Mich hat Ghost in the Shell definitiv überzeugt. Von Anfang an war ich komplett gefesselt von der Grafik des Films und auch die Story macht neugierig. Ich denke, dass Ghost in the Shell das Potenzial für mehrere Fortsetzungen hat, obwohl wir davon theoretisch heutzutage genug haben. Jedoch würde ich mich darüber freuen und vielleicht gibt es dann ja für die Fans des Animes doch noch ein Wiedersehen mit dem Puppet Master! 😉
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Trailer zu “Ghost in the Shell”
Das Titelfoto stammt von Dennis Löffka Photography.
[…] Meine Filmkritik zu Ghost in the Shell findet Ihr hier. […]
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