Serienkritik: Gossip Girl
Gossip Girl und das skandalöse Leben von Manhattans Elite hat mich in den letzten Monaten ganz schön eingenommen. Warum einem das Leben von verwöhnten Kids so faszinieren kann, möchte ich Euch in diesem Beitrag näher bringen.
Die Handlung
Serena van der Woodsen (Blake Lively) kehrt nach einem Jahr im Internat in Conneticut zurück nach Manhattan. Dies bleibt nicht lange unentdeckt. Die mysteriöse Bloggerin “Gossip Girl” meldet sich zu Wort und kündigt die Heimkehr der schönen, jungen Frau wenige Minuten, nachdem sie die Bahn verlassen hat, der ganzen Upper East Side an. Diese Rückkehr wird jedoch nicht von allen begrüßt. Ihre eigentlich beste Freundin Blair Waldorf (Leighton Meester) ist alles andere als begeistert. Serena hat Manhattan ohne Vorwarnung verlassen und Blair zurückgelassen, die aufgrund der Scheidung ihrer Eltern eine schwere Zeit durchgemacht hat. Dafür ist Blairs Freund Nate Archibald (Chace Crawford) auffällig erfreut, als er von Serenas Rückkehr erfährt.
Blair und Serena stehen auf keinem guten Fuß und ein Kampf zwischen “Queen B” und “S” entbrennt. Da tritt Dan Humphrey (Penn Badgley), ein Außenseiter aus Brooklyn, plötzlich in Serenas Leben. Dan, zunächst nur eine Ausrede für Serena, um elitären Events auszuweichen, kann Serenas Herz gewinnen. Nach ein paar Dates werden sie ein Paar und der “einsame Junge” – wie “Gossip Girl” ihn nennt – ist plötzlich gar nicht mehr so einsam. Doch das Leben in Mitten von Manhattans Elite ist kein einfaches. Die Gründe für Serenas plötzliches Verschwinden werden aufgedeckt und Womanizer Chuck Bass (Ed Westwick) kennt keine Grenzen. Alles wird von “Gossip Girl”ganz genau beobachtet und dokumentiert. Doch das war erst der Anfang von “Gossip Girls” Marsch gegen die Privilegierten.
Nicht neugierig?
Ok, wenn Ihr jetzt noch nicht neugierig geworden seid, kann ich das vollkommen verstehen. Ich dachte auch: “Warum soll ich diese Serie gucken?” Aber genau das, verrate ich Euch in meinem Fazit ;-).
Mein Fazit
Wie schon bei Pretty Little Liars bin ich auch mit Gossip Girl extrem spät dran. Die Serie wurde von 2007 bis 2012 ausgestrahlt und umfasst sechs Staffeln. Wobei die Staffeln eins bis fünf jeweils zwischen 18 und 25 Folgen haben und die letzte leider bereits nach zehn Folgen ihr Ende findet. Somit kommen wir auf 121 Folgen á 42 Minuten voll von Streitereien, Lügen, Intrigen, wechselnden Bettgeschichten und Liebe. Ein Ritt, der zur Verzweiflung führen kann, Neid und Missgunst erweckt, jedoch auch zur Dankbarkeit, dass man so etwas in diesem Ausmaße (hoffentlich) nicht ertragen muss.
Manhattans Elite
Um die Faszination rund um Gossip Girl zu verstehen, muss man die Charaktere näher kennenlernen. Ich möchte Euch dabei nicht zu viel vorwegnehmen. Ein kleiner Einblick, um Eurer Interesse zu wecken, soll es jedoch dennoch sein. Serena van der Woodsen, gespielt von Blake Lively, ist die zentrale Figur der Serie. Jedoch ist sie längst nicht die einzige Hauptperson. Mindestens genauso wichtig sind ihre beste Freundin Blair Waldorf (Leighton Meester), Dan Humphrey (Penn Badgley) und Chuck Bass (Ed Westwick). Nate Archibald (Chace Crawford), Serenas Mutter Lily van der Woodsen (Kelly Rutherford) und Dans Vater Rufus Humphrey (Matthew Settle) gehören ebenfalls zum Hauptcast und sind in jeder Folge zu sehen, die schwere ihrer Bedeutung variiert jedoch.
Serena & Blair
Serena, als das It-Girl von Manhattan und Hauptziel von “Gossip Girl”, besticht durch ihre naive Art. Ihr fällt früher oder später alles in den Schoß, zumindest sagt so “Gossip Girl”. Dennoch hat sie ihre Probleme mit den Männern und überwirft sich, nicht nur deswegen, regelmäßig mit ihrer besten Freundin Blair. Diese wiederum muss augenscheinlich stets um das kämpfen, was ihr wichtig ist. Sie herrscht als “Queen B” über die Highschool, ihre Stellung wird jedoch durch Serenas Rückkehr gefährdet. Schnell stellt sich jedoch raus, was ihr wirklich wichtig ist.
Dan, Chuck & Nate
Dan versucht als Outsider einen Platz in der Gruppe der Elitären einzunehmen. Wird jedoch immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgebracht. In den Augen von “Gossip Girl” ist und bleibt er der “einsame Junge”, obwohl er sich nach und nach selbst einen Namen macht. Etwas, was Chuck Bass sicherlich nicht nötig hat. Als Sohn von Milliardär Bart Bass (Robert John Burke), gehörte er immer schon zu den Reichen. Ihm fallen die Frauen zu Füßen. Er tut und macht, was er will. Ohne Konsequenzen. Ebenso lange, bis “Gossip Girl” auf den Plan tritt und für öffentliche Demütigungen sorgt. Er gilt als der Bösewicht der Upper East Side. Ganz im Gegensatz zu Nate, der als Langzeitfreund von Blair ein Saubermannimage pflegt. Mit Serenas Rückkehr kommt aber auch das ins Wanken. Außerdem drohen die Probleme seines Vaters Nates Welt zu erschüttern.
Lily & Rufus
Lily ist die Mutter von Serena und Eric (Connor Paolo) und zum Anfang der Serie bereits mehrfach geschieden. Sie ist keine Vorzeigemutter und sorgt sich mehr darum, ihr Vermögen weiter auszubauen, als sich um ihre Kinder zu kümmern. Als sie auf ihren Jugendfreund Rufus trifft, scheinen sich zunächst ihre Prioritäten zu verschieben. Rufus, selbst Vater von zwei Kindern, Dan und Jenny (Taylor Momsen), lebt getrennt von seiner Frau in Brooklyn. Als Galerist möchte er sich einen Namen machen. Dass die Beziehung von Dan und Serena ihn wieder näher zu Lily führt, hätte er vermutlich nicht erwartet.
Sidekicks
Neben den Hauptcharakter spielen noch viele andere Charaktere eine wichtige und entscheidende Rolle in Gossip Girl. Einige Namen wie Eric, Jenny und Bart sind bereits gefallen. Erwähnenswert ist auf jeden Fall noch Dans beste Freundin aus Kindertagen Vanessa Abrams (Jessica Szohr), die mit ihrer Eifersucht immer wieder für Tumult sorgt und die Unruhestifterin in Person: Georgina Sparks (Michelle Trachtenberg). Georgina schafft es in den unpassendsten Moment aufzukreuzen und alles ins Wanken zu bringen, wie keine andere. Mein (heimlicher) Star von Gossip Girl ist jedoch Dorota Kishlovsky (Zuzanna Szadkowski). Die polnische Haushälterin von Blair ist einfach die Beste! Sie ist in jeder noch so misslichen Situation an Blairs Seite ohne zu murren, folgt bedingungslos, findet jedoch auch immer die richtigen Worte, um Blair wieder anzutreiben. Was ich sonst von den Hauptfiguren halte, erfahrt ihr nachfolgend. Da ich hier kleine Spoiler jedoch nicht vermeiden kann, sollt Ihr selbst entscheiden, ob ihr dies lesen möchtet.
Die Schauspieler dahinter
Wie bei allen Serien waren diverse andere Schauspieler vor der tatsächlichen Besetzung vorgesehen. Ich muss jedoch sagen, dass ich mit der letztendlich Auswahl sehr zufrieden bin. Ich muss zugeben, dass ich von Blake Lively zunächst nicht so begeistert war, weil ich sie einfach nicht so schön fand. Und als das Wow-Girl von New York, muss sie einem umhauen. Diese Meinung habe ich über die Zeit jedoch geändert. Sie ist eine wahnsinnig schöne Frau mit einem einzigartigen Lächeln, das letztlich Serena van der Woodsen ausmacht. Auch all die anderen Charaktere könnten wohl nicht besser besetzt worden sein. Besonders angetan bin ich ja sowieso von Zuzanna Szadkowski aber auch Leighton Meester und Ed Westwick haben mir es besonders angetan. Der Engländer Westwick hat sich für die Rolle des Chuck Bass’ extra einen amerikanischen Akzent angeeignet, den er sich im übrigen von Carlton Banks aus Der Prinz von Bel-Air abgeguckt hat.
Hin und her & jeder mit jedem
Die Serie nennt sich Gossip Girl. Damit die Bloggerin genügend Gesprächsstoff hat, muss dementsprechend viel passieren, worüber sie “gossipen” kann. Und daher geht es in Gossip Girl unfassbar oft hin und her. Hier hat fast jeder mindestens einmal mit jedem geschlafen oder sogar eine Beziehung geführt. In manchen Passagen kann man es gar nicht fassen, wie jetzt gerade die zwei zusammengefunden haben oder warum, die sich schon wieder getrennt haben. Es ist der pure Wahnsinn! Aber irgendwie bleibt es dadurch immer spannend. Leider hat mir einer einen Teil der letzten Folge verraten, weshalb ich nicht so ganz mit einigen Charakteren und deren Schicksal mitfiebern konnte. Stattdessen habe ich auf das “wann endlich” gewartet. Zugegeben, habe ich damit aber wesentlich früher gerechnet.
Wer ist “Gossip Girl”?
Die “große” Frage ist “natürlich”, wer ist diese mysteriöse Bloggerin “Gossip Girl”. Meine Gänsefüßchen verdeutlichen vielleicht schon, dass ich diese Frage für relativ irrelevant halte. Bis zum Ende der zweiten Staffel wird diese Frage überhaupt nicht gestellt. “Gossip Girl” stellt nicht wie “A” von Pretty Little Liars eine wirkliche Bedrohung dar. Sie erzählt nur allen, die es wissen wollen, was Manhattans Elite so skandalöses treibt. Damit setzt sie die Reputation von dem ein oder anderen aufs Spiel, mehr jedoch nicht. Ende der zweiten Staffel wird dies jedoch auf einmal als gravierend angesehen, weshalb die Identität aufgedeckt werden soll. Wobei “Gossip Girl” nicht wirklich die “Böse” ist. Schließlich lebt sie von den tausenden von Informationen, die täglich an sie herangetragen werden. Und diese erhält sie nicht nur von irgendwelchen Außenseitern, sondern auch von Serena, Blair und Co.! Dadurch hassen und lieben sie irgendwie doch alle zugleich.
Doch werden die Skandale zunehmend gravierender, sodass auch der Zuschauer nach und nach erfahren möchte, wer denn nun “Gossip Girl” ist. Ich hatte hier von Anfang an das richtige Gespür. Ziemlich sicher war ich mir aber auch erst Anfang der sechsten Staffel. Übrigens wurde angeblich die Identität dem Testpublikum der Pilotfolge von Gossip Girl sehr deutlich, weshalb die verräterische Szene nachher rausgeschnitten wurde. Die Schauspielerin / der Schauspieler hinter “Gossip Girl” hat jedoch selbst erst kurz vor der Auflösung erfahren, dass sie / er “Gossip Girl” ist. Die Erklärung hinter “Gossip Girl” ist zwar recht logisch, jedoch gibt es diverse Momente, die in Frage stellen, dass der Charakter von Anfang an tatsächlich als “Gossip Girl” vorgesehen war. Ein paar hat die Cosmopolitan in diesem Artikel zusammengestellt. Mehr spannende Fakts rund um die Serie findet ihr übrigens auch hier. Beides solltet ihr jedoch definitiv erst lesen, wenn Ihr die Serie beendet habt! In der Buchvorlage von
Kurze Zusammenfassung
Gossip Girl ist definitiv eine sehr unterhaltsame Serie, die nach und nach immer süchtiger macht. Nach der zweiten Staffel hatte ich persönlich jedoch einen Hänger. An dieser Stelle hätte die Serie meiner Meinung nach gut enden können. Die Auflösung, wer denn jetzt “Gossip Girl” ist, fand ich nicht wichtig. Ich habe entsprechend eine kleine Pause gelegt und erst nach der dritten Staffel erst wieder richtig das “Verlangen” gespürt weiter zu gucken. Der Teaser war hier definitiv besser und so blieb ich am Ball.
Letztlich ist alles, was in Gossip Girl thematisiert wird, trivial. Es geht um die verwöhnten Gören der Upper East Side und wie sie sich gegenseitig ihr Leben schwer machen, obwohl sie sich doch alle lieben. Aber das wird eben auf eine sehr spannende und irreführende Weise erzählt, dass man einfach irgendwann wissen muss, wie denn jetzt alles zusammenhängt. Letztlich muss ich aber sagen, dass ich froh bin, nicht Teil dieser Clique zu sein, obwohl ich dann in New York City leben würde (yay!), und meine Familienbeziehungen so simpel sind. Was alleine alles für Familienverstrickungen in Gossip Girl aufgedeckt werden, ist der pure Wahnsinn! Macht Euch auf etwas gefasst. Ich kann Euch versichern, es wird noch verrückter als ihr denkt. Da fällt mir auf, dass eine Sache nie aufgedeckt wurde. Oder? Ich habe die Frage in die folgende Spoilerbox gepackt. Wer mehr dazu weiß, lass es mich gerne wissen.
Alles in allem hat mich Gossip Girl in ihren Bann gezogen und ich habe gerne mit den Figuren mitgelitten, gegrübelt und sie angefeuert. Ja, ich rufe manchmal laut Dinge wie: “Nein, tut es nicht! Oh nicht schon wieder… Wie kannst Du nur so dumm sein!?” Von daher ist Gossip Girl für mich definitiv eine tolle Serie, die hält, was sie verspricht. Ich würde sie eher zu der leichten Unterhaltung zählen, die auch Nebentätigkeiten erlaubt. Jedoch solltet ihr nie zu unaufmerksam sein, sonst kommt ihr bei den wieder neuen Beziehungskonstellationen nicht hinterher ;-).
Jetzt neugierig geworden?
Die kompletten Staffeln eins bis sechs gibt es zurzeit sowohl auf Netflix als auch auf Amazon Prime Video zu sehen! Darum wünsche ich Euch an dieser Stelle einfach ganz viel Spaß beim Gucken. XOXO Gossip Jil.
Vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag! Ich mag diese Serie unheimlich gerne und habe sie sehr gerne geguckt 🙂
Liebe Grüße
Elina
Liebe Elina, schön, das es Dir ähnlich geht! Vielleicht hast Du ja Lust bekommen, die Serie nochmal zu gucken 😉
Ein schönes Beitrag. Ich habe die Serie auch geschaut. Sie hat mich ganz schön in ihren Bann gezogen. 🙂
Liebe Grüße Julia
http://diejuliy.com/
Vielen Dank, meine Liebe!
Liebe Jil,
ich bin zwar schon uralt … aber habe diese Serie auch geschaut … also die letzten beiden Staffeln und mich hat diese Serie auch süchtig gemacht. Weißt du wann es weitergeht? … das kann doch nicht das Ende gewesen sein nach der 6. Staffel. Ich möchte doch wissen wie es mit dem Prinzen weitergeht 🙂 …
Hab einen schönen Abend!
lg
Verena
Da musst Du Deine Kenntnisse wohl noch einmal überprüfen 😉 Die Serie ist komplett aufgelöst und abgedreht.
Mich hat diese Serie nie interessiert, da ich mich irgendwie zu alt dafür gefühlt habe. Das letzte Mal als ich so eine Serie gesehen habe war das O.C. California. Danach war mit “Teenie”-Serien schluss. Jetzt faszinieren mich eher Zombies und Aliens.
Trotzdem vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht.
Liebe Grüße
Regina
O.C. ist auch eine tolle Serie. Hab das ja auch ewig von mir weg geschoben und hole das jetzt nach 😀
Sehr interessanter Beitrag 🙂
Das meines Erachtens schönste Foto von unserem geliebten Chace Crawford ist hier zu finden:
http://huy.com.ua/men-chace-crawford-naked/001-men-chace-crawford-naked-www.huy.com.ua.jpg
Na, ist Chace Crawford nicht bezaubernd schön, sehr sexy und total süß?
Silvio
[…] eine Besetzung besser sein? Vermutlich nicht. Blake Lively (“Gossip Girl“, 2007 – 2012) und Anna Kendrick (“Pitch Perfect 2“, 2015) sind wie Katz […]