Filmkritik: Fack ju Göhte 3
The Final Fack: Mit Fack ju Göhte 3 endet eine der erfolgreichsten deutschen Film-Trilogien und das mit einem grandiosen Abschluss!
Die Handlung
Die Chaoten-Klasse von Zeki Müller (Elyas M’Barek) nähert sich ihrem Abschluss und damit soll auch Zekis “Karriere” als Lehrer endgültig ein Ende habe. Doch Chantal (Jella Haase), Danger (Max von der Groeben), Zeynep (Gizem Emre) und Burak (Aram Arami) sind alles andere als motiviert, dafür auch nur einen Finger zu rühren. Die Situation verschlimmert sich auch noch, als ein Besuch im BiZ (Berufsinformationszentrum) ihnen eine nicht allzu rosige Zukunft vorhersagt. Chantal und Co. reagieren daraufhin mit Frustration, Eskalation und absoluter Leistungsverweigerung.
Und dann steht plötzlich auch noch die Goehte-Gesamtschule kurz vor der Schließung durch das Bildungsministerium: Zu wenig Schüler und zu schlechte Leistungen. Etwas, das für Schulleiterin Gudrun Gerster (Katja Riemann), auf keinen Fall in Frage kommt. Also muss auch Zeki mit ziehen. Ein Besuch an einer Grundschule bringt ihn auf eine Idee, wie er seine Schüler wieder auf Trab bringen kann. Immerhin die neue Lehrerin Biggi Enzberger (Sandra Hüller) springt Zeki helfend zur Seite. Immerhin gilt es auch noch ein Anti-Mobbing-Seminar auf die Beine zu stellen…
Mein Fazit
Die Fack ju Göhte-Reihe findet mit Fack ju Göhte 3 ein hervorragendes Ende und damit einen sehr zufriedenstellenden Abschluss. Wo der zweite Teil vielleicht ein bisschen fern von jeder Realität ausgeartet ist, besinnt sich der dritte Teil zumindest größtenteils auf realistische Ereignisse. Zumindest hoffe ich, dass manche dieser Dinge nicht tatsächlich in Schulen stattfinden.
Zwischen Blödsinn & Ernst
Dabei dreht sich die Story wieder um sehr ernste Themen wie die Angst zu versagen, Probleme mit Eltern und Drogen sowie Mobbing und Suizid-Versuche. Zekis Schüler kämpfen erneut mit sich selbst und dem Leistungsdruck, dem sie unterstellt sind und reagieren zunächst, wie gewohnt, mit Arbeitsverweigerung. All dies wird ausgelöst durch einen Besuch des BiZ (Berufsinformationszentrum) und ganz ehrlich, jeder, der schon einmal da war, weiß, wie frustrierend dieser Besuch sein kann. Vielleicht nicht unbedingt dahingehend, dass man, wie die Schüler der Goehte-Gesamtschule, Berufe vorgeschlagen bekommt, die für Abiturienten vielleicht nicht ganz angebracht sind, sondern weil man oft nicht ein bisschen schlauer ist als vorher. Zumindest ging es mir damals so.
Zekis Kampf gegen und mit seinen Schülern ist wie immer höchst amüsant und an manchen Stellen geradezu absurd. Aufgrund der ersten zwei Filme kauft man der Klasse aber inzwischen eh jeden Blödsinn ab. Doch gerade Zekis Kampf mit sich selbst ist besonders spannend. Denn in Fack ju Göhte 3 muss sich der Waise endgültig entscheiden, was er sein möchte: Ein Lehrer oder der alte Zeki, der sich als Kleinkrimineller durchs Leben schlägt. Doch damit nicht genug, bekommt er auch noch Druck von Schulleiterin Gudrun Gerster (Katja Riemann), die ihm droht, ihn wegen all seiner Vergehen anzuzeigen, wenn er sie nicht unterstützt, das Bestehen der Gesamtschule zu sichern.
Ploppi & Chantal
Neben dem Haupthandlungsstrang, sorgen vor allem die Kombination aus Etienne alias Ploppi (Lucas Reiber) und Chantal (Jella Haase) für eine extra große Portion Lacher. Doch auch diese Beziehung hat eine, wenn nicht mehrere ernsthafte Seiten. Mir gefällt es auf jeden Fall sehr gut, dass Ploppi, der in Fack ju Göhte 2 noch eher eine Nebenfigur war, deutlich mehr Screentime dazu bekommen hat. Man könnte jedoch meinen, dass Fack ju Göhte 3 an zu vielen Baustellen doktert. Doch irgendwie gelingt es der Komödie von Regisseur Bora Dagtekin, alle Thematiken zu einer homogenen Geschichte zusammenfließen zu lassen.
Ein dritter Teil ohne Frau Schnabelstedt?!
Als ich gehört habe, dass Karoline Herfurth als Lisi Schnabelstedt nicht zu Fack ju Göhte 3 zurückkehren wird, war ich zunächst sehr enttäuscht. Schließlich stellt Lisi im ersten Teil die Schlüsselfigur dar, durch die sich Zeki überhaupt erst zu dem Menschen entwickelt hat, der er “heute” ist. Mit dem Neuzugang Sandra Hüller als Biggi Enzberger habe ich somit schon befürchtet, dass Lisi einfach ersetzt wird. Das ist zum Glück ganz und gar nicht der Fall! Lisi bleibt Lisi und ist einfach nur nach England abgehauen und hat ihre kleine Schwester bei ihrem Ex-Freund zurückgelassen, damit sie ihr Abitur in Deutschland machen kann. Etwas verantwortungslos, wenn ihr mich fragt, aber nun gut. Biggi ist dafür ein echter Zugewinn für Fack ju Göhte 3. Die junge Lehrerin sieht wie Zeki das Lehrer-Dasein nicht zu verbissen und lebt wie er auch ihr eigenes Leben. Damit ergänzen sich die beiden wunderbar und bilden ein ganze neues Lehrergespann mit viel Power, Humor und Durchsetzungsvermögen.
Entertainment pur & tolle Botschaften
Ich bin wirklich begeistert von Fack ju Göhte 3. Der dritte Teil der Reihe begeht nicht die gleichen Fehler seines Vorgängers und ist damit mindestens auf dem gleichen Niveau wie der erste Film. Für mich persönlich ist jedoch Fack ju Göhte 3 durch die beste Mischung aus Humor und ernsten angesprochenen Themen der stärkste Teil der Trilogie. So musste ich nicht nur herzhaft lachen, sondern auch vor Rührung ein, zwei kleine Tränchen wegwischen.
Besser hätte ich es wahrlich nicht schreiben können.
Ich fand den Film einfach nur einen krönenden Abschluss und es hat uns wirklich sehr gefallen. Es gab viel zu lachen aber auch viel zum Nachdenken (Die Mobbing-Geschichte).
Toller Film und es lohnt sich total da rein zu gehen! 🙂
Danke für das Kompliment 🙂 Ja, ich kann auch wirklich nur einen Kinobesuch empfehlen! Bin total glücklich, dass die Reihe so einen tollen Abschluss gefunden hat.
[…] vor? Ja, M’Bareks Rolle erinnert einen unweigerlich an seine Rolle des Zeki Müllers in den Fack ju Göhte-Teilen. Kein Wunder, dass er also auch als Lenny Reinhard wieder voll überzeugen kann. Ohne Bart […]
[…] nur wenig zu sehen ist. Dafür gibt es eine riesige Portion Jella Haase. Der sympathische Fack Ju Göhte-Star überzeugt durch ihre ehrliche Art, die sie erneut auf die Leinwand zaubert. Die Harmonie zwischen […]