Reisebericht: 7. Tag Island - Whale Watching im Atlantik

Reisebericht: 7. Tag Island – Whale Watching ab Dalvík

Endlich einmal ausschlafen! Da wir für heute nur Whale Watching auf dem Zettel haben, haben wir uns überlegt, keinen Wecker zu stellen. Das es allerdings bereits halb elf sein wird, wenn wir erwachen, damit habe ich nicht gerechnet. Am siebten Tag unserer Reise darf das aber auch mal sein. Wir starten also ganz gemächlich in den Tag, frühstücken ausgiebig, Karo macht unsere Augenbrauen schön und dann starten wir um 13:45 h auch schon nach Dalvík. Von hier aus werden in den Atlantischen Ozean stechen, um Wale zu beobachten.

Die deutsche Pünktlichkeit

Typisch Deutsch – okay, ich wollte es so – sind wir deutlich zu früh da und schauen uns daher noch etwas in Dalvík um. Da es heute wirklich eisig kalt ist – trotz bis zu vier Schichten Kleidung – stöbern wir nach wenigen Minuten in der Kälte des Hafens, in dem dörflichen Supermarkt herum und sind positiv überrascht. Bisher haben wir die Erfahrung gemacht, dass die kleinen Supermärkte bis zu dreimal teurer sind als Bónus und Kónan. Hier stimmt aber das Preisleistungsverhältnis. Wir entdecken sogar echte Island-Pullover für umgerechnet nur ca. 80,00 Euro. Ein echter Schnapper! Leider gibt es den grauen Pulli, der zumindest etwas farblich erscheint, nur noch in Größe L. Dennoch überlegen wir morgen wiederzukommen, um zu prüfen, ob andere Größen nachgefüllt werden.

Sexy, sexier, warm Overalls from 66°North

Pünktlich um 14:40 h kehren wir zum Standort von Artic Sea Tours zurück und melden uns bereit. Insgesamt sind wir eine Crew von ca. 45 Personen – bereit für die Sichtung von Walen. Doch zuvor verpacken wir uns in Overalls, die vermuten lassen, dass es für uns eher auf einen Gletscher oder auf den Mond geht, als aufs Meer. Wir werden schnell feststellen, dass wir ohne diese Anzüge schnell “erfroren” wären.

Karo, Anne, Jil & Kim in Overall von °66 North

Buckelwale in Sicht

Warm eingepackt holt uns Kapitän Freyr Antonsson ab und führt uns zu unserem Boot “Mani”. Wir stechen bei ordentlichem Wellengang in See. Doch wider Erwarten führt unser Kurs nicht ganz raus in den Atlantik. Stattdessen bleiben wir in dem 60 Kilometer langen und bis zu 24 Kilometer breiten Fjord Eyjafjörður. Es dauert gute 45 Minuten, bis wir die erste Fontäne aus dem Wasser schießen sehen. Doch da sind sie – die Buckelwale. Die weiblichen Tiere habe ich zusammen mit ihren Kälbern bereits 2013 in Südafrika gesehen. Jetzt bekomme ich im hohen Norden die männlichen, wesentlich kleineren Tiere zu sehen. Wie viele Tiere wir insgesamt sehen, kann ich gar nicht genau sagen, da sie nach wenigen Luftzügen immer wieder für bis zu 15 Minuten auftauchen und dann teilweise Kilometer entfernt erst wieder an die Oberfläche kommen.

Zwei Wale, die die ganze Zeit über nebeneinander schwimmen, sind uns jedoch besonders wohl gesonnen und tauchen immer wieder ganz nah bei uns auf. So springt eines der Tiere sogar in die Höhe, was ich nur noch aus dem Augenwinkel mitbekomme. Eine Stunde lang können wir diese faszinierenden Säuger beobachten, bevor wir wieder das Ufer ansteuern. Leider begleiten uns dabei keine Delfine, wie ich es zum Beispiel von meiner Whale Watching Tour in Irland gewohnt war. Unser Glück hat auch nicht für Blauwale gereicht, die hier tatsächlich anzutreffen sind, aber bei wilden Tieren darf man doch immer glücklich sein, wenn man überhaupt welche zu Gesicht bekommt!

Buckelwale in Island

15 Minuten Angelpause

Leider ist mit durch das Geschaukel inzwischen ganz schön schlecht geworden, da tut auch der warme Kakao, der gereicht wird, nicht gut. Als wir zum Angeln dann auch noch kurz vor dem sicheren Hafen ankern, könnte ich leise in mich hinein weinen… Gleichzeitig beruhigt sich mein Magen in der Zeit aber auch wieder. Trotzdem beobachten wir lieber die anderen bei ihren Angelversuchen und -erfolgen. Tatsächlich werden einige Fische ins Boot gezogen und direkt vor Ort auseinander genommen.

Guten Appetit

Als wir endlich nach drei Stunden anlegen, stürme ich voraus, weil natürlich auch noch die Blase drückt. Jetzt geht es mir besser. Da traue ich mich sogar, den frisch gegrillten Kabeljau zu probieren. Gar nicht mal so schlecht, wenn man bedenkt, dass ich sonst nur Fischstäbchen mag. Ich hätte sogar noch gerne von dem einen Schellfisch gegessen. Der wird aber erstmal dem Fänger vorbehalten. Macht nichts, uns ist eh kalt und zu Hause wartet auch noch genug Essen auf uns.

Essen, Hot Tub, Nordlichter – ein perfekter Abschluss

Heute gibt es wieder Nudeln mit Fertigsoße für uns. Während wir essen, läuft natürlich auch schon wieder warmes Wasser in unseren Hot Tub, sodass wir erneut in angenehmer Wärme den Abend ausklingen lassen können. Besser noch, sind die Chancen auf Nordlichter wieder sehr gut. Aus diesem Grund ziehen wir uns nach dem warmen Bad noch einmal an und suchen uns einen schönen Ort zum Fotografieren. So stark haben wir die Lichter bisher noch nicht gesehen – ein Traum!

Die abgebildeten Fotos der Tour und der Nordlichter sind von Kim Löffka Fotografie.

One comment

  1. Sylvie

    Wie wunderwunderschön. Ich bin ganz neidisch auf deine ganze Reise. Schön dass du dir die Mühe machst so ausführlich zu teilen. 🙂

    Love, Sylvie

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