Filmkritik: Flatliners
Die Flatliners sind zurück! Im Remake des Originals von 1990 lassen eine Gruppe von Medizinstudenten ihren Herzschlag stoppen, um das Leben nach dem Tod zu erforschen. Doch die Reise ins “Afterlife” hat seinen Preise. Flatliners lockt mit Schockmomenten und einer spannenden Jung-Hollywood-Besetzung.
Die Handlung
Die junge Medizinstudentin Courtney (Ellen Page) möchte das Leben nach dem Tod erforschen. Wie mag es wohl sein? Ist da nur ein großes, weißes Licht? Oder gibt es da noch mehr? Die Aussagen von Menschen mit Nahtoderfahrungen sind nicht aussagekräftig genug, um Schlüsse zu ziehen. Da bleibt nur eins: Der selbst Versuch! Mit vier Freunden und Mitstudenten geht Courtney dem Mysterium “Afterlife” auf den Grund. Dazu lassen die Medizinstudenten ihren Herzschlag für kurze Zeit stoppen und scannen dabei ihre Gehirnaktivitäten.
Doch was als spannender Versuch und großer Spaß begann, wird immer lebensbedrohlicher. Schlimmer noch, werden die Freunde zurück im Leben von furchteinflößenden Visionen heimgesucht. Doch handelt es sich dabei wirklich nur um Visionen? An den Grenzen des Jenseits lauern erschreckende Abgründe…

Mein Fazit
Die neue Adaption von Flatliners – Heute ist ein schöner Tag zum Sterben aus dem Jahr 1990 von Produzent Michael Douglas und Regisseur Joel Schumacher war zunächst als Fortsetzung angedacht. So sollte auch Kiefer Sutherland – Hauptdarsteller aus dem Film von 1990 – einen kurzen Gastauftritt als Nelson Wright in Flatliners haben. Laut Film.TV wurde die Szene jedoch nachträglich herausgeschnitten, da das jüngere Publikum bei Test-Screenings die Verbindung zu ihm nicht herstellen konnten. Stattdessen bekommt Sutherland als Dr. Barry Wolfson ein neues Gesicht, wodurch Flatliners ein modernes Remake darstellt. Da ich den Film von Douglas nicht kenne, kann ich leider keine Vergleiche zum Original von 1990 ziehen und werde mich nur auf die neue Interpretation von Regisseur Niels Arden Oplev beziehen – eine Reise auf der Suche nach dem “Afterlife”.

Better but worthy
Die jungen Medizinstudenten kommen nach ihrer Erfahrung mit dem Tod verbessert in das Reich der Lebenden zurück. So können sie sich beispielsweise an Dinge erinnern, die sie vor Jahren einmal gelesen haben oder handeln intuitiv richtig. Doch diese Fähigkeit kommt mit einem hohen Preis. Die “Flatliner” werden fortan von ihrem schlimmsten Vergehen in der Vergangenheit gejagt. Und diese Verfolgung ist mit einem Schockmoment nach dem nächsten verbunden. Selbst wenn Du als Zuschauer weißt, dass gleich etwas passiert, zuckst Du schreckhaft zusammen – zumindest ging es mir so. Diese Momente bringen geradezu Spaß – zumindest dem Zuschauer – werden jedoch insgesamt etwas zu sehr auf die Spitze getrieben.

Eigennütziges Ziel!?
Courtney verfolgt mit dem Flatlining ein ganz eigenes Ziel, das nichts mit der medizinischen Forschung zu tun hat. Aber welches ist es denn nicht so ganz genau? Das wird durch Flatliners nicht wirklich klar. Vermutlich möchte sie ihrer Schwester wieder begegnen und das tut sich ja auch. Doch letztlich macht sie nichts aus der Situation. Stattdessen reagiert sie mit Furcht und Panik. Die Geschichte ist an dieser Stelle definitiv nicht ganz rund. Insgesamt hat das Drehbuch einige Schwächen und zieht die Story unnötig in die Länge. Der Film mit 110 Minuten Spielzeiten hätten gut und gerne um zehn bis fünfzehn Minuten reduziert werden können, um durch qualitative Dynamik anstatt mit quantitativer Masse zu glänzen.

Horror-Film?
Ja, Flatliners erschreckt und fürchtet auch hin und wieder ein wenig Angst ein. Doch so richtiges Horror-Film-Feeling will der Film nicht so recht transportieren. Ohne groß spoilern zu möchten, ist mir das Ende dafür auch viel zu zahm. An dieser Stelle hätte ich mir etwas größere, schonungslosere Konsequenzen gewünscht.

“Juno” & “The Vampire Diaries”
Wenn man nach Flatliners in Ellen Page immer noch Juno MacDuff und in Nina Dobrev immer noch Elena Gilbert beziehungsweise Katherine Pierce sieht, dann konnten die Schauspieler und ihre Charaktere nicht vollends überzeugen. Ein Film, der wirklich begeistert, schafft es durch seine kreierten Figuren Schauspieler aus ihren Paraderollen herauszuheben und ihnen ein neues Gesicht zu verleihen. So wird aus Hermine Granger zum Beispiel auf einmal Belle. Dieser Wandel gelingt hier leider nicht.

Flop, nein – Top, aber auch nicht
Flatliners besticht durch einen coolen, modernen Look sowie einen gelungenem Mix aus Schock- und Lebeleichtmomenten. Hinzu kommt eine spannende, junge Hollywood-Besetzung, die gut miteinander funktioniert und harmoniert. Wie bereits erörtert, konnten vereinzelnd Schauspieler jedoch nicht vollends mit ihren Charakteren überzeugen. Begeistert bin ich jedoch von Diego Luna als Ray und auch James Norton als Jamie und Kiersey Clemons als Sophia, die ich bisher nur aus Bad Neighbors 2 kannte, konnten überzeugen. Leider gelingt es Flatliners nicht, den Zuschauer vollends zu packen. Dies ist vor allem dem geringen Erzähltempo und einigen Ungereimtheiten zu verschulden. Unter dem Strich bleibt jedoch ein spannendes Thema, das durch neue Elemente und durch allerlei Tricks der Filmtechnik erzählt wird. Wer sich gerne erschrickt, ist hier auf jeden Fall an der richtigen Adresse!
Das hab ich gar nicht mitbekommen mit dem Remake – das Original habe ich geliebt und schon voll oft angeschaut. Ich frage mich echt, warum man solche Remakes macht … Klassiker sind Klassiker und werden selten besser …
Wie gesagt – es sollte eigentlich eine Art Fortsetzung werden. Ich muss mir das Original aber unbedingt auch einmal angucken 🙂
Also das Thema des Films klingt ja sehr interessant, es ist völlig an mir vorüber gegangen dass der in die Kinos kommt… danke für den Tipp, ich werde ihn mir bestimmt einmal ansehen!
Liebe Grüße, Kay.
http://www.twistheadcatssite.wordpress.com
Alles klar, dann viel Spaß beim Gucken 🙂
Oh wusste gar nicht das es einRemake gibt. Ich fand Flatliners nicht so besonders. Ich weiss nicht ob ich das Remake anschauen sollte. Mal sehen ob ich mal dazu komme. Danke für Vorstellen des Films.
LG aus Norwegen
Ina
wwwmitkindimrucksack.de
Hm ja schwierig. Ich muss mir das Original wohl echt mal angucken!
Ich kannte den Film noch gar nicht also auch nicht das Original.
Danke fürs vorstellen! Ich habe mir gerade den Trailer angeschaut und ich denke ich werde demnächst ins Kino gehen. Bin schon wirklich gespannt!
Liebe Grüße Saskia 🙂
Dann wünsche ich Dir ganz viel Spaß beim Gucken 🙂
Ich kannte den Film noch gar nicht, also auch nicht das Original.
Ich hab mir gerade den Trailer angeschaut und ich glaube ich muss demnächst mal ins Kino :D.
Vielen Dank fürs Vorstellen!
Liebe Grüße
Saskia 🙂
Noch so ein Film den ich gerne sehen würde. Aber ich glaube tatsächlich, dass er mich eher semi begeistern wird. Der Trailer hat schon cool gewirkt, aber vor allem bei solchen Horror-Thriller Mischungen habe ich oft die Erfahrungen gemacht, dass der Trailer alles vorweg nimmt und der Rest oft nur noch mau ist 😀 Das der Film ein Remake ist, wusste ich gar nicht
Liebe Grüße Anni von http://hydrogenperoxid.net
Liebe Anni, der Trailer nimmt tatsächlich relativ wenig vorweg! Wünsche Dir viel Spaß beim Gucken 🙂
[…] Meine Filmkritik zu Flatliners findest Du hier. […]
[…] inzwischen verstorbenen Robin Williams in der Hauptrolle. Man könnte jetzt vermuten, dass wie bei Flatliners der Film nicht mehr sonderlich viel mit dem Prequel zu tun hat. Dem ist im weitesten Sinne auch so. […]