Filmkritik: Liebe zu Besuch

Filmkritik: Liebe zu Besuch

Unverhofft kommt oft – so ergeht es Alice in Liebe zu Besuch, als drei junge Filmemacher ihr Leben kräftig aufmischen. Die Geschichte einer ganz besonderen Patchwork-Familie, die sich leider durch wenig Authentizität im unteren Mittelmaß verliert.

2 von 5 Popcorntüten

Die Handlung

Nach der Trennung von ihrem Mann Austin (Michael Sheen) zieht Alice (Reese Witherspoon) mit ihren zwei Töchtern (Lola Flanery & Eden Grace Redfield) von New York City nach Los Angeles in das Anwesen ihres verstorbenen Vaters. Der Neuanfang in der Stadt der Engel beginnt die hübsche Mutter mit einer ausgiebigen Party anlässlich ihres 40. Geburtstages. In einer Bar trifft sie unverhofft auf drei junge Filmemacher, die in Los Angeles ihr Glück suchen. Letztlich endet die gesamte Partygemeinschaft in Alices Haus, wo sie am nächsten Morgen auf die Töchter und ihre Großmutter treffen, die unangekündigt früher nach Hause kommen. Alices Mutter Lillian (Candice Bergen), die einst eine sehr bekannte Schauspielerin war, ist von dem Trio direkt sehr angetan und überredet ihre Tochter, die Männer, die zur Zeit ohne Unterkunft sind, in ihrem Gästehaus aufzunehmen.

Was zunächst als Notlösung anfängt, entwickelt sich zu einer ungewöhnlichen Patchwork-Familie. Von dieser sind jedoch nicht alle begeistert. Vor allem Alices Noch-Ehemann graust es bei der Vorstellung, dass drei wildfremde Männer sich um seine Töchter kümmern. Hinzukommt, dass sich zwischen Harry (Pico Alexander) und Alice eine Romance entwickelt. Das kann doch nicht gut gehen, oder?

Liebe zu Besuch ab 23. November im Kino
© Splendid Film

Mein Fazit

Leider langweilig. Trotz einer überraschend guten Besetzung durch Reese Witherspoon und Michael Sheen geht Liebe zu Besuch in Belanglosigkeiten unter. Die Story ist flach und vorhersehbar. Zwar gibt es insgesamt einige herzerwärmende Momente, jedoch werden sie durch Overacting und eine furchtbar schnulzige musikalische Untermalung geradezu zerstört. Dafür sorgt diese bewusste Aufgesetztheit für einige lustige Elemente, die das gesamte Publikum laut auflachen ließ und das Drama in diese Richtung ein wenig aufwertet. Auch einzelne Charaktere, wie der charmante ehrliche Schriftsteller George (Jon Rudnitsky) sowie die zwei Töchter von Alice Kinney, tragen zu einem gewissen Guckvergnügen bei. Doch auch diese Figuren schaffen es nicht, Liebe zu Besuch wirklich sehenswert zu machen.

Liebe zu Besuch
© Splendid Film

Familie, Freunde & Liebe

In Liebe zu Besuch geht es im Kern um die Familie, um Freundschaft und um Liebe. Es ist geradezu niedlich zu beobachten, wie die drei Filmemacher sich mit den kleinen Mädchen anfreunden. Die Grundidee einer Freundschaft-Patchwork-Familie ist damit durchaus gelungen. Jedoch wirkt die Sidestory der Jungs, die Karriere in Hollywood machen möchten, sehr aufgesetzt. Auch, dass gerade das Trio in dem Haus eines berühmten verstorbenen Regisseurs landen, wirkt sehr aufgesetzt. Irgendwie will es Liebe zu Besuch nicht gelingen eine authentische Geschichte zu erzählen.

Liebe zu Besuch
© Splendid Film

Sofa-Film

Typisch Witherspoon handelt es sich bei dieser komödiantischen Romanze um einen Film, den man gut nebenbei auf dem Sofa an einem Sonntagmorgen gucken kann. Um ein Kinoticket dafür zu lösen, reicht es definitiv nicht. Ich selbst habe den Film bei einer Sneak Preview vor über einem Monat vor dem offiziellen Kinostart gesehen. Das vollbesetzte Kino war nach keinen dreißig Minuten maximal noch zu zwei Dritteln gefüllt, was ich absolut nachvollziehen kann. Guter Ansatz mit schlechter Ausführung. Schade.

Liebe zu Besuch
© Splendid Film

Trailer zu “Liebe zu Besuch”

 

4 comments

  1. Filme der Woche: KW 47 | Jil's Blog

    […] kaum retten kann, ist in der KW 47 so einiges los im Kino! Neben der eher langweiligen Komödie Liebe zu Besuch startet der absolut zauberhafte Paddington 2 und Battle of the Sexes – Kritiken folgen die […]

  2. L♥ebe was ist

    bin ja ein Reese Witherspoon-Fan, sodass dieser Film sowieso auf meiner Liste steht 😉
    klingt auf jeden Fall nach einer entspannten Komödie, perfekt für die besinnlichen Tage!
    tolle Reviwe, danke dafür!

    hab einen schönen Abend,
    ❤ Tina von http://www.liebewasist.com

    1. Jil

      Na, wenn Du ein Witherspoon-Fan bist, dann ist die Komödie ja vielleicht was für Dich. Ich fand sie ja eher mäßig…

  3. Filmkritik: Das Zeiträtsel | Jil's Blog

    […] Kaling (“Das Büro”, 2005-2013), geben sich auch Reese Witherspoon (“Liebe zu Besuch“, 2017) und Talkshowlegende Oprah Winfrey die Ehre. Doch selbst die A-Riege Hollywoods kann […]

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