Filmkritik: Pitch Perfect 3

Filmkritik: Pitch Perfect 3

Pitch Perfect 3 ist das große Finale der Pitch Perfect-Reihe. Das Ende der Trilogie ist aber vor allem für echte Fans eine riesige Enttäuschung. Mit einer abstrusen Sidestory, die sich nach und nach immer mehr in den Vordergrund drängt, gerät der Gesang allmählich in den Hintergrund. Und selbst der, will nicht wirklich begeistern…

2 von 5 Popcorntüten

Die Handlung

Nach dem Weltmeistertitel beginnt für die “Bellas” das wahre Leben. Das College liegt hinter den jungen Frauen und so müssen sie sich erstmals in der wahren, erbarmungslosen Arbeitswelt beweisen. Doch den richtigen Job zu finden und zu halten ist leichter gesagt, als getan. Da kommt ein Reuniontreffen doch gerade richtig. Voller Eifer freuen sich die “Bellas” darauf, endlich wieder zusammen singen zu können. Doch als Emily (Hailee Steinfeld), die die neue Generation der “Barden Bellas” anführt, ihren Freundinnen erörtert, dass sie heute nur zuhören dürfen, ist die Enttäuschung groß. Wieder zusammen singen, das wäre es!

Und warum eigentlich nicht? Aubreys (Anna Camp) Vater, der ein hohes Tier in der U.S. Army ist, verschafft den Sängerinnen einen Platz in einer Tournee für die stationierten Truppen in Europa. Zusammen mit drei anderen Gruppen geht es fortan von Land zu Land – und besser noch die Siegerband soll zur Vorband von DJ Khaled gekürt werden. Denn was wären die “Bellas” ohne einen Wettbewerb, den es zu gewinnen gilt? Aber wird die A-cappelle-Gruppe mit den Vollblutmusikern mit echten Instrumenten mithalten können? Und was führt Fat Amys (Rebel Wilson) Vater (John Lithgow) in Schilde, der aus dem Nichts wieder auftaucht?

Mein Fazit

Liebe Elizabeth Banks , was ist denn hier bloß schief gelaufen? Bei Pitch Perfect 3 stimmt vorne und hinten einfach nichts! Neben einer völlig abgedrehten und unpassenden Story gerät der Kern der “Barden Bellas” beziehungsweise der “Bellas”, wie sie sich nach dem College-Abschluss nur noch nennen dürfen, völlig in den Hintergrund: Das A-cappella-Singen. Aber sie singen doch? Ja, sie singen sogar einigermaßen viel. Doch was haben diese Songs noch mit den “Bellas” zu tun? Sie singen 1:1 Cover. Dabei haben sie doch in Pitch Perfect gelernt, dass Remixe viel besser ankommen und in Pitch Perfect 2 kamen dann originale Titel hinzu. In Pitch Perfect 3 geht es zurück zum Anfang nur mit moderneren Titel – das macht doch keinen Sinn! Wer also vermuten sollte, dass Pitch Perfect 3 die Steigerung mit Instrumenten ist, liegt – Achtung Spoiler – falsch! Der Wettkampf gegen die anderen Bands ist indessen komplett nebensächlich.

Worum geht es dann?

…um Fat Amy beziehungsweise Fat Patricia, wie die Australierin wirklich heißt und was seit Teil eins uns bekannt ist – wir erinnern uns an die “Beichtszene” – wird von ihrem kriminellen Vater aufgesucht, der sich wieder seiner Tochter annähern möchte. Diese hat sich aber schließlich nicht ohne Grund von ihrem Vater vor Jahren losgesagt. Dennoch fällt sie zunächst wieder auf ihn herein, bis ihr klar wird, was er wirklich in Schilde führt. Und dann hat die Handlung wirklich nichts mehr mit Pitch Perfect zu tun. Zwar bereitet einem die Eingangsszene schon etwas auf diese Entwicklung vor, was einem dann aber auf einmal an Kampf- und Actionszenen geboten werden, gehört definitiv nicht diese Welt. Besser, größer, gewaltige ja, aber doch bitte nicht so!

Flacher Humor

Das Pitch Perfect mit einem flachen Humor gesegnet ist, ist ja bereits bekannt. Diesen muss man definitiv mögen, um darüber lachen zu können. Pitch Perfect 3 treibt es jedoch soweit auf die Spitze, dass der Humor selbst für diese Reihe sehr, sehr flach ist. Das ist wirklich schade, da mir persönlich der Witz und Charme der Teile immer sehr gelegen hat. Doch selbst ich fand die Witze von Fat Amy aka Rebel Wilson etwas überzogen…

Ein versöhnliches Finale

Einzig das Finale stimmt den Zuschauer oder viel mehr noch den wahren Pitch Perfect-Fan einigermaßen versöhnlich. Es ist ein klassisches Pitch Perfect-Finale, das wie immer ans Herz geht und auch sehr schön mit der Reihe abschließt. In Bezug auf die Hauptfigur Beca (Anna Kendrick) könnte man einwenden, dass der Ausgang nicht wirklich ihrem Ziel entspräche. Wer aber auf das achtet, was mit ihr während der gesamten Pitch Perfect-Reise passiert, sollte mir zustimmen, dass das, das Ende ist, was sich Beca tatsächlich wünschen würde. Doch selbst der Abschluss der Trilogie kann das katastrophale Drehbuch von Kay Cannon für Pitch Perfect 3 nicht mehr retten.

Persönlicher Flop des Jahres

Pitch Perfect 3 ist für mich persönlich der Flop des Jahres! Ich bin ein riesiger Pitch Perfect-Fan und habe sogar diesen Blog mit meiner Rezension zu Pitch Perfect noch sehr stümperhaft gestartet. Meine Leidenschaft zu dieser Reihe ist damit ein Grundbaustein von Jil’s Blog und der Start meiner “Kritikerkarriere”. Entsprechend aufgeregt und neugierig war ich auf das Ende der Trilogie. Ich habe mich wahnsinnig darauf gefreut und bin mit der Erwartung daran gegangen Pitch Perfect 3 genauso wie seine Vorgänger zu lieben. Und ich habe es versucht. Ich habe über jeden noch so stumpfen Witz gelacht. Ich habe fleißig mitgewippt und ganz leise Mitgesungen. Ich habe selbst versucht John Lithgow, der mich in Daddy’s Home 2 tierisch genervt hat, als Schurkendaddy zu feiern. Aber all dies waren verzweifelte Versuche die musikalische Komödie gut zu finden. Ich kann mir eigentlich gar nicht vorstellen mir die Blu-ray in ein paar Monaten nicht zu bestellen, aber vermutlich werde ich so tun, als würde dieser Film gar nicht existieren. Oder meine Wut über diesen Verriss ist bis dahin soweit abgeklungen, dass ich ihn mit etwas Abstand als schwachen Abschluss akzeptieren kann. Mein A-ca-Herz braucht auf jeden Fall Zeit zum Heilen… Betrachtet man den Film übrigens etwas getrennt von den anderen Teilen, so kann man sagen, dass er einen dennoch unterhält, was immerhin die zwei Popcorntüten in der Bewertungen rechtfertigt.

Trailer zu “Pitch Perfect 3”

21 comments

  1. Kay

    Ich habe bisher keinen der Filme ganz gesehen sondern immer nur Ausschnittsweise. Immerhin weiß ich dank deiner Kritik jetzt, dass ich nichts verpasst habe 😂

    Liebe Grüße, Kay.

    1. Jil

      Die anderen sind super! Nur der Teil ist Mist…

  2. Carrie

    ich hab schon überlegt, ob ich mir den ansehen, aber das hört sich nicht gut an. Vielen Dank für den Beitrag
    http://carrieslifestyle.com

  3. L♥ebe was ist

    sehr cool, dass du genau Pitch Perfekt rezensiert hast! der Film stand nämlich GANZ oben auf meiner To-Do-Liste für die Tage … allerdings hatte ich schon befürchtet, dass das ein Flop werden könnte 😉

    liebste Grüße auch,
    ❤ Tina von http://www.liebewasist.com

    1. Jil

      Ich bin so traurig… Das kannst Du Dir nicht vorstellen…

  4. Julia

    Ich habe keine einzigen Teil davon gesehen, weil ich nicht wirklich Fan vom flachen Humor bin.
    Für dich finde ich es allerdings schade, dass dir der Teil nicht gefallen hat, nachdem du ein großer Fan davon bist.. :/

  5. Martha

    Schade, dass der Film nicht so gut ankam.
    Ich bin kein richtiger Fan der Reihe, aber ich schaue Teil 1 und 2 gerne an. Ich bin gespannt ob mir Teil 3 zusagt, wenn ich ihn dann irgendwann mal anschaue. Ein Kinoeintritt ist mir der finale Teil aber nicht wert.

    1. Jil

      Würde ich in diesem Fall auch nicht empfehlen…

  6. Bea

    Danke für Deine ehrliche Rezension! Oft sagt man, dass Fortsetzungen nicht an die ersten Teile rankommen, bei Teil 2 hat es zwar geklappt, aber bei Teil 3 macht es den Anschein, Hauptsache noch schnell einen Teil gemacht.

    LG, Bea.

    1. Jil

      Ja, den hätten sie sich wirklich sparen können…

  7. Who is Mocca?

    Auf diese Kritik war ich schon sehr gespannt. Schade, dass der Film nicht so überzeugt wie erwartet. Dann werde ich mir wohl diesen Kinobesuch sparen!

    Alles Liebe,
    Verena
    whoismocca.com

    1. Jil

      Jeder soll sich ja seine eigene Meinung machen. Also wenn Du Dir Dein eigenes Bild machen möchtest nur zu. Vielleicht bin ich ja auch als Fan nur so enttäuscht. Obwohl natürlich Fakt ist, dass das alles etwa schwachsinnig ist…

  8. Lisa

    Vielen Dank für deine ehrliche Meinung! Dann werde ich mir den Film wohl nicht ansehen. Obwohl ich den ersten und zweiten Teil ganz ok fand – nicht mega gut, aber ok. 🙂

    Liebe Grüße
    Lisa

  9. Avaganza

    Liebe Jil,

    vielen Dank für deine Rezension. Ich war mir nach der Vorschau nicht sicher ob ich mir den Film anschauen soll oder nicht. Nach deinem super Beitrag, werde ich ihn mir sicher nicht anschauen. Da gibt es andere Filme die es definitiv mehr Wert sind.

    danke für deine ehrlichen Worte!
    Liebe Grüße
    Verena

    1. Jil

      Daaaas auf jeden Fall!

  10. ally shiny

    schade, dass dir der film nicht so gefallen hat!
    allgemein fand ich aber die storyline der reihe nie besonders gut, sondern nur die musik 😛

    xoxo ally
    [ allyshiny.blogspot.de ]

  11. Sabrina

    Den Film hab ich noch nicht gesehen, muss ich mir mal anschauen 🙂

  12. Filme der Woche: KW 51 | Jil's Blog

    […] Meine Filmkritik zu Pitch Perfect 3 findest Du hier. […]

  13. Maj-Britt

    Oh wie cool, du rezensierst ja richtig viele Filme! Bin gerade zum ersten Mal auf deinen Blog gestoßen, aber definitiv nicht zum letzten Mal! 🙂 Pitch Perfect wollte ich mir tatsächlich auch im Kino ansehen, aber ich fand den zweiten Teil schon nicht mehr sooooo gut…

    Liebe Grüße,
    Maj-Britt

    http://www.dailymaybe.de

    1. Jil

      Das freut mich. Du bist jederzeit gerne willkommen 🙂 Also ich fand den zweiten auch stark aber der…

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