Filmkritik: Peter Hase
“Peter Hase” hoppelt mit seinem ersten großen Kinoabenteuer über die große Leinwand und schleicht sich damit in die Herzen von Groß und Klein. Die Mischung aus 3D-Animationen und Realfilm überzeugt und kommt bei Groß und Klein gleichermaßen gut an.
Die Handlung
Peters (Christoph Maria Herbst) Kleinkrieg mit Mr. McGregor (Domhnall Gleeson) erreicht im Film bisher ungeahnte Ausmaße, als beide versuchen, die Kontrolle über den umhegten Gemüsegarten von McGregor zu gewinnen. Außerdem konkurrieren sie um die Zuneigung der warmherzigen und tierlieben Nachbarin (Rose Byrne). Dabei verschlägt es die beiden vom malerischen Lake District bis mitten hinein ins geschäftige London.
Trailer zu “Peter Hase”
Mein Fazit
“Peter Hase” – nach Paddington Bär schafft es nun der nächste Held unserer Kindheit auf die große Kinoleinwand. Der über 100 Jahre alte Kinderbuchklassiker “Die Geschichte von Peter Hase” (Anzeige) von der britischen Autorin Beatrix Potter wurde von Sony Pictures Animation als eine Mischung aus 3D-Animationen und Realfilm neu inszeniert und schafft es damit sich in die Herzen einer neuen Generation zu hoppeln. Die besonders detailreichen Animation, die durch kleinste Mimik und Gestik nahezu real erscheinen, lassen die Grenzen zwischen Realität und Animation verschwimmen.

Eine Hommage an das Original von 1902
Damit wurden aus den liebevollen Illustrationen von Potter Hasen, die fast wie echte Tiere aussehen, nur mit Kleidung an und dem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, das schon Potter ihnen verlieh. Und auch Potters (Original)Zeichnungen finden auf charmante Art und Weise ihren Weg in den Kinofilm. Doch nicht nur ihre Zeichnung haben die Filmemacher von “Peter Hase” gewürdigt. Einige Szenen der Kinoadaption wurden in England’s Lake District gedreht. Eine Gegend, in der Potter aufgewachsen ist und die ihre Arbeit sehr beeinflusst hat.

Ein kleiner Unruhestifter
Die Machart des Film und der animierte Hauptcharakter erinnert stark an den allseits beliebten Bären Paddington, der im letzten Jahr bereits sein zweites Kinoabenteuer hinter sich gebracht hat. Doch wo Paddington durch und durch naiv und liebevoll ist, rührt in Peter Hase noch mehr: Er ist eifersüchtig und wird von diesem Gefühl dazu getrieben, bösartig und geradezu hinterhältig zu handeln – ein echter Unruhestifter. Dennoch kann man nicht anders, als den kleinen Hasen, seine Schwestern und seinen Cousin lieb zu gewinnen. Denn egal wie viel Unfug der hoppelige Geselle treibt, hat er doch sein Herz am richtigen Fleck.

Rose Byrne & Domhall Gleeson
Die zwei menschlichen Hauptdarsteller Bea und Thomas McGregor werden von der Australierin Rose Byrne (“Bad Neighbors 2“, 2016) und dem Briten Domhnall Gleeson (“Star Wars – Die letzten Jedi“, 2017) verkörpert. So unterschiedlich, wie die zwei auf den ersten Blick wirken, sind auch ihre Charaktere. Bea ist sehr stur und entschlossen, geht jedoch sehr offenherzig auf Mensch und Tier zu, weshalb sie beim Zuschauer schnell Sympathiepunkte sammelt. Ganz im Gegenteil zu Thomas, der mit seinem Ordnungswahn und seinem Wunsch nach Rache als Stinkstiefel sich keine Freunde macht. Die Herausforderung bestand für die Filmemacher also darin, eine Liebesgeschichte zu kreieren, die dennoch nachvollziehbar und glaubwürdig ist. Gleeson gelingt es die verschrobene und teilweise sehr fiese Art seines Charakters mit genug Empathie zu versetzen, sodass man sich als Zuschauer sogar zeitweise auf seine – anstatt auf Peters – Seite stellt. Die überdramatische Art von Byrne und Gleeson ihre Figuren zu spielen passt zum Gesamtkonzept des Animationsfilms und rundet damit das Gesamtbild, vor allem für die jüngeren Zuschauer, wunderbar ab.

Peter Hase hoppelt sich in die Herzen der Zuschauer
Eins ist sicher, Peter Hase und seine Freunde hoppeln sich mit diesem Kinoabendteuer in die Herzen von Groß und Klein. Dank ausgefeilten Special und Visual Effects haben die Filmemacher eine Welt geschaffen, in der die animierten Tiere ganz natürlich mit ihren menschlichen Freunden agieren. Eine Welt voll Abenteuer, Träumereien, Liebe – aber auch voll Neid und Missgunst. Dieser negative Touch nimmt einen großen Teil des Films ein, weshalb er vor allem für das ältere Publikum nicht unbedingt unbeschwert genießbar ist. Unter dem Strich bleibt jedoch ein lustiger Film, der zu einem gemütlichen Kinonachmittag mit der ganzen Familie einlädt.
“Peter Hase” ab 22. März 2018 im Kino.
[…] Elternteile sind sehr komplexe Personen, die gleichwohl von Domhnall Gleeson (“Peter Hase“, 2018) als auch von Margot Robbie (“I, Tonya“, 2018) sehr nuanciert und […]