Filmkritik: Suburbicon

Filmkritik: Suburbicon

“Suburbicon” erzählt die Geschichte einer amerikanischen Vorstadt in den 1950er Jahren und ihren Bewohnern, die manchmal ganz anders sind, als sie nach zunächst scheinen. George Clooney gelingt es jedoch leider nicht das Drehbuch der Coen Brüder spannend zu umzusetzen, sodass der Film mit einigen Schwächen zu kämpfen hat.

2.5 von 5 Popcorntüten

Die Handlung

Willkommen im sonnigen Suburbicon, einer Vorstadtgemeinde mit immerwährend glücklichen und jungen Familien mitten im Herzen von Amerika. Mit seinen erschwinglichen Häusern und gepflegten Rasenflächen ist Suburbicon in den 1950er Jahren die idyllische Postkarten-Antwort auf den amerikanischen Traum.

Das Leben der Familie Lodge, die ein wichtiger Pfeiler der Gemeinde ist, wird eines Tages auf den Kopf gestellt, als ein Einbruch in ihrem Haus eskaliert und zum Tod der Mutter führt. Die Lodges geraten in einen Strudel ungewöhnlicher und höchst verdächtiger Ereignisse, der sie immer tiefer in ein Netz von Verrat und Erpressung hineinzieht. Der junge Nicky Lodge versucht währenddessen mit dem Verlust seiner Mutter klarzukommen und die seltsamen egoistischen Machenschaften der Erwachsenen zu verstehen. Doch seine Neugierde behindert die Versuche seines Vaters eine neue Familienordnung herzustellen. Während das Chaos, das im Zuhause der Lodges immer weiter um sich greift, nach außen hin unbemerkt bleibt, gerät die Gemeinde zunehmend zu einem wütenden Mob: Der Grund dafür ist die erste farbige Familie, die soeben in die Nachbarschaft zieht…

Suburbicon ab 22. März auf DVD & Blu-ray

Trailer zu “Suburbicon”

Mein Fazit

Ein Skript von Coen Brüdern (“Fargo”, 1996), eine hervorragende Besetzung und George Clooney (“Monuments Men – Ungewöhnliche Helden”, 2014) als Regisseur – das klingt nach der perfekten Mischung. Leider kann “Suburbicon” jedoch nicht auf allen Ebenen überzeugen. Dabei legt “Surburbicon” eine sehr guten Start hin. Dies liegt vor allem an der wundervollen 1950er Jahre-Atmosphäre, die Szenenbildner James D. Bissell (“ET – Der Außerirdische”, 1982) geschaffen hat. Auch die Kostüme und das Make Up sitzen, gleichsam mit der Kameraführung. Der Zuschauer fühlt sich direkt in eine amerikanische Vorstadt vor gut 60 Jahren zurückversetzt und wird mit den Besonderheiten dieser Zeit konfrontiert.

Suburbicon
© Concorde Home Entertainment

Zwei Stories, ist eine zu viel

Doch hier liegt bereits das größte Problem: Clooney möchte in seinem Film zu viel auf einmal erzählen. Und so wirkt die Einführung der ersten farbigen Familie, die Mayers, in einer konservativen Kleinstadt, in der bis dahin nur Weiße leben, wie eine sehr aufgesetzte Ablenkung von der Familie Lodge. Wer erkennt schon die Psychopathen von nebenan, wenn eine farbige Familie sich breitmacht!? Obwohl sich die Storylines an der ein oder anderen Stelle überschneiden und sogar zusammengeführt werden, ist die Sache nicht rund. Hinzukommt, dass die Geschichte rund um die Mayers nicht richtig auserzählt, sondern eher als Lückenfüller genutzt wird.

Suburbicon
© Concorde Home Entertainment

Konsistenz?

Trotz der hervorragenden Besetzung von einer, wie so häufig, überragenden Julianne Moore (“Kingsman – The Golden Circle“, 2017) und einem Matt Damon (“Downsizing”, 2017) sind auch hier Schwächen zu erkennen. Während Moore ihre Rolle mit einer düsteren Aura und einem durchtriebenen Lächeln durchzieht, scheint sich Damon nicht sicher zu sein, ob er seinen Charakter Gardner nun ernst oder doch humoristisch spielen soll. Die inkonsistenze Spielweise sorgt für Irritation beim Zuschauer und bricht die Story. Ein Lichtblick ist hingegen der 13-jährige Noah Jupe (“Wunder“, 2017), der als Nicky die einzig besonnene Person im Hause Lodge zu sein und damit sämtliche Sympathien für sich einnimmt.

Suburbicon
© Concorde Home Entertainment

Guter Ansatz, mäßige Umsätzung

Was bleibt ist ein gutes Drehbuch mit einer spannende Story, die jedoch leider nur mäßig inszeniert wurde. “Suburbicon” hat an sich das perfekte Level an schwarzen Humor und “Creepeness”. Die Atmosphäre ist etwas spooky und unangenehm. Allerdings verliert sich diese Anspannung durch eine zähe und voraussehbare Erzählweise. Immerhin in den entscheidenden Szenen, kann “Suburbicon” durch Schonungslosigkeit überzeugen.

“Suburbicon” ab 22. März 2018 auf DVD & Blu-ray.

Gewinne eine Blu-ray von “Suburbicon”

Auch wenn mich “Suburbicon” nicht ganz überzeugen konnte, bin ich ja grundsätzlich dafür, dass jeder sich ein eigenes Bild von einem Film machen sollte. Und vielleicht empfindest Du ganz anders, als ich. Wenn Du Dich also selbst überzeugen möchtest – oder vielleicht schon längst Fan bist – dann kannst Du jetzt “Suburbicon” für Dein Heimkino gewinnen!

// Das Gewinnspiel ist bereits beendet und der Gewinner wurde kontaktiert.

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