Filmkritik: Das Zeiträtsel
Optisch ein Highlight kann “Das Zeiträtsel” inhaltlich leider nicht überzeugen. Trotz Starbesetzung und einer im Vergleich zur Romanvorlage verbesserten Story, gelingt es dem neue Disney Film nicht zu begeistern. Fans von L’Engles Fantasywerk werden jedoch bestimmt begeistert sein.
Die Handlung von “Das Zeiträtsel”
Meg Murry (Storm Reid) ist ein typischer Teenager, der einfach nur dazugehören möchte. Die Tochter zweier weltberühmter Physiker(Chris Pine) ist, genau wie ihr kleiner Bruder Charles Wallace (Deric McCabe), hochintelligent und auf einzigartige Weise begabt. Was ihr Leben allerdings noch komplizierter macht, ist das plötzliche Verschwinden ihres Vaters. Als Meg herausfindet, dass es etwas mit dem geheimen Projekt ihrer Eltern zu tun haben muss, nimmt die Sache ganz neue Dimensionen an: Um ihren Vater zu finden, müssen Meg, ihr Klassenkamerad Calvin (Levi Miller) und ihr Bruder dieser mysteriösen Erfindung auf den Grund gehen und sich auf eine gewagte Expedition durch Raum und Zeit begeben, in der sie in Welten vordringen, die sich jenseits jeder Vorstellungskraft befinden. Neben vielen Gefahren gibt es allerdings auch unerwartete Hilfe von drei rätselhaften überirdischen Wesen, die sie auf ihrem Weg begleiten.
Mein Fazit
“Das Zeiträtsel” fährt mit einer großen Besetzung auf: Neben Chris Pine (“Wonder Woman“, 2017) und Mindy Kaling (“Das Büro”, 2005-2013), geben sich auch Reese Witherspoon (“Liebe zu Besuch“, 2017) und Talkshowlegende Oprah Winfrey die Ehre. Doch selbst die A-Riege Hollywoods kann “Das Zeiträtsel” nicht wirklich retten – der Disney Zauber will einfach nicht überspringen. Und dabei hat Regisseurin Ava DuVernay (“Selma”, 2014) das Beste aus der gleichnamigen Romanvorlage von Madeleine L’Engle herausgeholt. Ich habe den Roman zur Vorbereitung gelesen und muss gestehen, dass ich mich förmlich durch gequält habe. Daher mein kurzes Zwischenfazit: Wer L’Engles Werk mag, wird Disneys Verfilmung vermutlich lieben!
CGI auf höchstem Niveau
Disney gelingt es dank beste CGI-Technik die verschiedenen zauberhaften Welten, die schon im Roman beschrieben werden, zum Leben zu erwecken. “Das Zeiträtsel” besticht durch seine bunten Farben und fantastischen Wesen. Doch selbst hier wird der Greenscreen an der ein oder anderen Stelle viel zu offensichtlich, dass sogar dieser Zauber verloren geht. Allgemein überzeugt der Film jedoch optisch und fasziniert – das reicht jedoch vor allem bei dem erwachsenen Publikum nicht aus.

Die Figuren
…sind längst nicht so nervig wie im Roman. Okay, auch hier ist Meg ein kleines, nerviges “Crybaby” allerdings deutlich gemaßregelt. Gleiches gilt für ihren Adoptivbruder Charles Wallace – warum müssen die ihn eigentlich immer bei seinem ganzen Namen nennen!?! – der schon fast erträglich ist. An dieser Stelle: Großen Respekt an Deric McCabe, dem es gelingt Charles Wallace in all seinen Facetten zu verkörpern und dabei sogar hin und wieder sympathisch wirkt. Schade ist es allerdings um Calvin, dessen Bedeutung im Film komplett verloren geht. Dafür ist die Charaktergestaltung der drei Mrs. gut gelungen, auch wenn die schauspielerischen Leistungen der Damen eher mittelmäßig ausfallen.

Zielgruppe?
Ja, wen soll “Das Zeiträtsel” denn jetzt eigentlich ansprechen? Das ist wirklich schwer zu sagen. Für Erwachsene ist die Story zu langweilig und vorhersagbar – da hilft auch der gewollt komisch wirkende Auftritt von Zach Galifianakis nicht drüber weg. Für Kinder sind indessen viele Botschaften zu komplex und undurchsichtig. Ob Jugendliche für “Das Zeiträtsel” zu begeistern sind, halte ich auch für etwas fragwürdig. Aber Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden.

Schwache Vorlage, mittelmäßiges Ergebnis
Disney hat sich mit der Verfilmung von “Das Zeiträtsel” leider keinen großen Gefallen getan und damit ihren schlechtesten Film seit langem hervorgebracht. Schade ist auch, dass wie im Roman, zum Ende des Films noch viele Fragen offen bleiben und somit die Geschichte nicht ganz rund wirkt. Wer mit einer recht geringen Erwartungshaltung herangeht, kann den Film aber sicherlich trotzdem genießen und einfach die Bilder auf sich wirken lassen. Die Fangemeinde von “Das Zeiträtsel” wird sich sicherlich ohnehin über die hochwertige Produktion freuen.
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Eine tolle Filmkritik!
Ich habe am Wochenende das Buch gelesen und rezensiert und dich gleich mal verlinkt: https://lieblingsleseplatz.wordpress.com/2018/04/07/das-zeit-raetsel-von-madeleine-lengle/
Liebe Grüße,
Verena
Liebe Verena,
danke Dir! Hatte gesehen, dass Du das Buch rezensiert hast. Gut, dass Du mich daran erinnerst. Wollte ich noch lesen (nur nicht bevor ich meine Meinung niedergeschrieben habe). Gehe direkt mal gucken. Vielen Dank fürs Verlinken <3
Lieben Geuß
Jil