Filmkritik: Kings
“Kings” erzählt die Geschichte von Millie und ihren acht Pflegekindern in Mitten der Unruhen von 1992 in LA. Ein Film mit großen Potenzial, der leider nicht wirklich zu Ende erzählt wird.
Die Handlung
Millie (Halle Berry) ist eine willensstarke, fürsorgliche junge Frau, die allein acht Pflegekinder großzieht. Als in ihrer Nachbarschaft Rassenkonflikte aufflammen und die Spannungen immer größer werden, verbündet sie sich mit ihrem unberechenbaren Nachbarn Obie (Daniel Craig), um ihre Kinder zu schützen. Nach dem Freispruch der vier Polizisten, die den Afroamerikaner Rodney King mit Stockschlägen und Fußtritten brutal misshandelt hatten, brechen in Los Angeles gewalttätige Unruhen aus. Millie muss mit Obies Hilfe einen Weg aus dem lebensgefährlichen Chaos finden, um zu verhindern, dass ihre Familie ins Kreuzfeuer gerät…
Trailer zu “Kings”
Mein Fazit
Das Drama von Deniz Gamze Ergüven (“Mustang”, 2015) erzählt die Geschichte einer fiktiven Familie und ihrem Nachbarn während der Unruhen in Los Angeles zu Beginn der 1990er Jahre. Auslöser der gewaltvollen Auseinandersetzungen auf offener Straße waren die Tötung der 15-jährigen Latasha Harlins und die Misshandlungen an Rodney Kings und die damit verbunden Freisprüche der Gewalttäter. Die Gewalttaten waren der Ausdruck des Unmutes der afroamerikanischen Gesellschaft und stürzte die Stadt in Kalifornien ins Chaos.

Millie & ihre Kinder
Millie und ihre acht Pflegekinder finden sich in der Geschichte mitten in den Unruhen wieder. Doch bevor es soweit ist, lernt man die liebevolle Familie und einzelne Mitglieder näher kennen. Es Ergüven zeichnet eine aufopferungsvolle Frau, die alles für ihre Kinder tun würde. Unterstützt wird sie von ihrem ältesten Pflegesohn Jesse (Lamar Johnson), der sich in all dem Chaos Hals über Kopf in eine Ausreißerin verliebt. Schnell wird dem Zuschauer klar, dass das Leben für die Familie nicht einfach ist. Dennoch tritt die Familie zunächst als eine Gemeinschaft auf und die Kinder hören auf ihre Mutter und ihre älteren Geschwister. Der Bruch, der schließlich dazu führt, dass sich die jüngeren Kinder mitten ins Chaos stürzen, ist daher etwas zu abrupt und nicht ganz für das Publikum nachvollziehbar.

Die Ereignisse überschlagen sich
Überhaupt wird dem großen Showdown in “Kings” zu wenig Zeit eingeräumt. Alles passiert ziemlich plötzlich und der Film endet unvollkommen. Ein großes, emotionales Finale bleibt aus. Und so wird die romantische Spannung, die sich zwischen Millie und ihrem Nachbarn Obie (Daniel Craig) aufbaut nicht weiter ausgeführt. Stattdessen wird sie lediglich in einer geradezu bizarren Traumszene angeteastert, die wiederum überhaupt nicht zum Rest des Films passt. Sowohl stilistisch als auch erzählerisch.

LA 1992
Denn ansonsten ist “Kings” vor allem optisch ein schönes Highlight. Auch die Kameraarbeit von David Chizallet (“Das Leben ist ein Fest”, 2017) und die schauspielerischen Leistungen überzeugen. Abgesehen von dem etwas verpatzten Ende ist die Geschichte gut aufgebaut und hält die Spannung hoch. Die ein oder andere Pause hätte dem Erzählstrang dennoch gut getan. Ein Film, der durch seinen wahren Hintergrund definitiv sehenswert ist und an vielleicht schon wieder vergessene Ereignisse erinnert.

“Kings” ab 30. August 2018 auf DVD und Blu-ray.
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