Filmkritik: Happy Deathday 2U
“Happy Deathday 2U” soll an den Überraschungserfolg von dem Horror-Comedy-Hit “Happy Deathday” aus dem Jahr 2017 anknüpfen und setzt dabei erneut auf Tree und den Todesloop. Was stark anfängt, fühlt sich aber spätestens ab der zweiten Filmhälfte nach einer lauwarmen Wiederholung des ersten Teils an, dem es zudem an Spannung und Horror mangelt.
Die Studentin Tree (Jessica Rothes) musste am Abend ihres Geburtstages unzählige Male ihre eigene Ermordung durch einen Killer mit einer Babymaske durchleben, bis sie endlichen ihren Mörder entlarven konnte. Doch nur kurze Zeit später befindet sie sich erneut im Todesloop. Doch dieses Mal muss sie immer und immer wieder sterben, nicht nur um sich, sondern auch um ihre Freunde zu retten. Tree versucht alles, um der tödlichen Zeitschleife zu entkommen und um herauszufinden, wer sich dieses Mal hinter der grausamen Babymaske verbirgt…
Mein Fazit
Stark angefangen, sehr stark nachgelassen. “Happy Deathday 2U” knüpft direkt an die Ereignisse seines Vorgängers an. Gerade eben freut sich Tree noch darüber, der Zeitschlafe entkommen zu sein, da fängt der ganze “Spaß” von vorne an. Mit dem Unterschied: Dieses Mal weiß sie warum und wer bzw. was dafür verantwortlich ist. Und auch sonst sieht sich Tree einigen Veränderungen, die ihr Leben komplett verändern könnten, wenn sie es denn möchte…
Horror & Humor
“Happy Deathday” hat im Jahr 2017 die Kinos gefüllt, da der Film eine ungewohnte Mischung aus Horror und Humor darstellt, der gleichzeitig unterhält und einem das Schauern lernt. “Happy Deathday 2U” gelingt es – zunächst – diese Tonalität aufzugreifen. In den ersten Minuten fühlt sich der Zuschauer direkt in die erste Szenerie zurückversetzt. Da ist er wieder, der gruselige Maskenmörder. Mit den Figuren stellt man sich erneut die Frage, welches College denn so blöd sein kann, ein gruseliges Baby als Maskottchen auszuwählen und erneut wundert man sich, wer denn nun dieses Mal hinter der Maske steckt. Wir befinden uns also voll im Thema. Doch dies findet eine jehe Wendung…

Wütend bis emotional
Mein persönliches Highlight von “Happy Deathday 2U” ist definitiv die Szene, wo Tree wutentbrannt über den Campus läuft, als sie feststellt, dass sie – yeah- wieder Geburtstag hat. Jessica Rothes (“Juveniles”, 2018) Gesichtsausdruck ist Gold wert und erinnert mich an meine Visage, wenn ich so richtig vor Wut koche. Auch die ersten Tode von Tree sind noch sehr unterhaltsam – jedoch beginnt hier spätestens der Horror aus der Geschichte zu verschwinden. Stattdessen überwiegen Emotionen und Gefühlsduseleien. Ein Liebesdrama auf verschiedenen Ebenen und Akten.

Warum?
Ja, warum? Mit dieser Frage verlässt man schließlich den Film. Und sie bezieht sich auf sehr viele Facetten des Films, die ich jetzt nicht näher ausführen kann, weil ich sonst viel zu viel spoilern würde. Wer aber Lust hat mit mir über dieses “Warum?” nach dem Film zu diskutieren, der kann mir gerne eine Nachricht bei Facebook schreiben.

Schnellschuss?
“Happy Deathday 2U” wirkt etwas wie ein “Schnellschuss” nach dem Motto: “Wow, ‘Happy Deathday’ war so ein Erfolg, lass uns ganz schnell einen zweiten Teil produzieren!” Und das hätte auch wirklich gut funktionieren können, wenn der Film nicht nach und nach zu abgedreht, zu gewollt witzig, viel zu gefühlsduselig und zu wenig gruselig geworden wäre. Die Auflösung der zweiten Zeitschleife ist komplett voraussehbar, geradezu langweilig und die Mordszenen sind rar – also alles, was im ersten Teil richtig gut funktioniert hat, wurde in “Happy Deathday 2U” gekürzt. Letztlich ist der Horror-Comedy-Film von Regisseur Christopher Landon (“Paranormal Activity -: Die Gezeichneten”, 2014) kein totaler Ausfall, vor allem, weil auch die Schauspieler wieder einen echt guten Job machen, aber an den ersten Teil kommt er leider bei weitem nicht dran. Schade. Hier wäre deutlich mehr drin gewesen!
“Happy Deathday 2U” ab 14. Februar 2019 im Kino.