Reisebericht: Australien - Von Phillip Island zum Prom

Reisebericht: 22. Tag Australien – Von Phillip Island zum Prom

Huiuiuiui ist das kalt in unserem Wohnzimmer auf Phillip Island! Während wir unsere Schlafzimmer am Abend noch gut aufgeheizt bekommen haben und über die Nacht Wärme halten konnten, ist die Heizung im Wohnraum zwischendurch ausgegangen und die Temperatur damit drastisch abgefallen. Unsere Kleidung vom Vorabend ist folglich immer noch ein wenig klamm. Wir machen also den Heizlüfter noch einmal volle Pulle an und fahren fürs Frühstück einkaufen. Im Coles greift Arne nun auch endlich bei der Usain Bolts Hot Sauce zu. Eine Entdeckung von Tag eins nach Ankunft, die mit nach Deutschland soll. Zurück ist es wieder mollig warm und so genießen wir ein letztes gemeinsames Frühstück zu viert. Arne und ich werden uns noch einmal für ein paar Tage absetzen und dann nur noch für einen Tag nach Melbourne zu Axel und Tina zurückkehren, bevor unser Flugzeug wieder gen Westen in die Lüfte steigt.

Nobbies Centre

Bevor sich unsere Wege trennen, fahren wir aber noch zusammen zum Nobbies Centre an der westlichen Spitze von Phillip Island. Von hier aus soll man Australiens größte Robbenkolonie sehen können. 16.000 Tiere! Doch wir haben Pech, uns zeigt sich nicht ein einziges Tier. Dafür genießen wir ein wahres Wellenspektakel. Die Wellen krachen gegen die Felsen und machen dabei einen Ohren betäubenden Lärm. Fasziniert, können wir uns von dem Anblick kaum abwenden, doch die Zeit drängt.

Die Wege trennen sich

Arne und ich bringen die zwei anderen, dessen Wochenende schon wieder vorbei ist, mit dem Leihwaagen zur nächsten Bahn, die sie zurück nach Melbourne City bringt. Das bedeutet für uns gute 1,5 Stunden Fahrt in die falsche Richtung, aber das machen wir natürlich gerne. Anschließend geht es für uns weiter zum Wilsons Promontory National Park, der sich auf der südlichsten Halbinsel vom australischem Festland befindet. Zunächst stärken wir uns aber mit einem Snack bei McDonalds. Das war auch nötig, immerhin kommen wir erst gute zwei Stunden später in unserer Unterkunft in Yanakie an. Über Airbnb haben wir uns zwei Nächte im Tombolo Too für 214,43 EUR angemietet. Die Unterkunft ist direkt an die unserer Gastgeber angeknüpft und sogar über eine Tür miteinander verbunden, die natürlich verschlossen ist. Das ist etwas ungewohnt für uns, da wir bisher nur sehr selten überhaupt direkten Kontakt mit unseren Vermietern vor Ort hatten. Es stellt sich jedoch schnell raus, dass dies eine wunderbare und willkommene Abwechslung ist. Wir werden direkt von unserer Gastgeberin Tara begrüßt. Sie zeigt uns die Wohnung – mit zwei Schlafzimmern – und erklärt uns, wo wir was im Haus und im Ort finden. Der General Store mit Tankstelle ist direkt um die Ecke sowie ein Café, das aber leider im Winter geschlossen ist. Sie fragt uns, was wir heute noch vorhaben und verrät uns sofort, wo wir am späten Nachmittag noch wilde Wombats sehen können! Außerdem gibt sie uns Tipps für unsere Routen, die wir morgen in Angriff nehmen wollen.

The Prom

Mit unserer Unterkunft in Yanakie sind wir dem Wilsons Promontory National Park, genannt The Prom, so nahe, wie es mit kaum einer anderen möglich ist. Das ist wirklich pures Glück, denn wie ihr wisst, sind die Tage im Winter in Australien kurz und wir wollen ja trotzdem möglichst viel erleben. Auch die Öffnungszeiten sind nicht ewig lang, weshalb wir bevor wir in den Park fahren noch schnell tanken und im General Store einkaufen. Die Auswahl ist jedoch sehr bescheiden… Aber egal, schließlich sind wir voller Euphorie. Wombats wir kommen! Und tatsächlich, da sind sie! Knapp zwanzig Minuten Fahrt in den Park hinein erblicken wir zur linken einen Parkplatz am Prom Wildlife Walk und da stehen sie und grasen vor sich hin. Die Emus links liegen gelassen, nähern wir uns diesen rundlichen Tieren und sind direkt verliebt. Manche Wombats, Nacktnasenwombats um genau zu sein, scheinen sich von unserer Anwesenheit so gar nicht stören zu lassen und so können wir in aller Ruhe Fotos und Videos machen. Einfach wundervoll.

Eastern Grey Kangaroos

Neben den Wombats sind auch die Eastern Grey Kangaroos ein echtes Highlight des heutigen Tages. Die Population wird im Wilsons Promontory National Park genau beobachtet und die einzelnen Tiere mit Halsbändern und Ohrclips gekennzeichnet. Das Ergebnis: Ein farbenfroher Haufen. Die Kängurus sind ähnlich unaufgeregt wie die Wombats und lassen sich deshalb auch nicht von uns aus der Ruhe bringen. Dazu sei angemerkt, dass wir uns den Tieren natürlich nicht weiter nähern, sobald sie unruhig bzw. durch unsere Anwesenheit gestresst wirken!

Prom Wildlife Walk

Da es erst kurz nach 16:00 Uhr ist und die Sonne noch fast ungewohnt hoch steht, beschließen wir die Gelegenheit zu nutzen und noch einen kleinen Spaziergang zu machen. Ganz entspannt schlendern wir den Rundkurs des Prom Wildlife Walk entlang und freuen uns, über jedes süße Wombat, das wir auf dem Weg erblicken. Einige kreuzen nämlich in einer erstaunlichen Geschwindigkeit schnell unseren Pfad. 2,3 Kilometer und gute 45 Minuten später sind wir wieder am Parkplatz angekommen. Es wird finster und so drücke ich lieber ein bisschen weniger auf die Tube – im Gegensatz zu manch anderem Parkbesucher, die an uns vorbeirasen. Mit dem letzten Licht zu Hause ankommen – gut. Sicher stellen, dass kein wildes Tier dabei verletzt wird – besser. Und wie wir in den vergangenen Wochen gelernt haben, sind hier weitaus mehr Tiere – besonders in den Nationalparks – unterwegs, als bei uns in Deutschland. So haben wir zwar leider den Sonnenuntergang knapp verpasst, den wir uns heute Abend eigentlich angucken wollten, aber immerhin sind wir sicher wieder in Yanakie angekommen.

Monopoly als Kartenspiel

Wusstet ihr, dass es Monopoly auch als Kartenspiel {Affiliate Link} gibt? Ich nicht, Arne schon – und unser Airbnb auch. Drei Stunden Frust verkürzt in nicht mehr als zwanzig Minuten. Das schreit doch, nach gleich mehreren Runden. Das Spielprinzip ist wirklich einfach und bringt Spaß. Dass muss ich mir unbedingt für daheim holen! Ansonsten lassen wir den Abend wie gewohnt mit einem Abendessen, dem endgültigen Finale von Ninja Warrior Australia, ein wenig Lesen und YouTube-Videos gucken ausklingen. Leider ohne Kamin, dafür mit ein bisschen mehr Privatsphäre in getrennten Betten. Dabei stelle ich fest, dass ich mich so langsam auch wieder auf mein eigenes Bett in Hamburg freue. Dort schläft es sich doch irgendwie immer am besten, auch wenn ich heute Nacht wie ein Stein schlafen werde…