Filmkritk: Nurejew - The White Crow

Filmkritik: Nurejew – The White Crow

Ralph Fiennes inszeniert in seinem biographischen Drama “Nurejew – The White Crow” eindrucksvoll das bewegende Leben des russischen Balletttänzers Rudolf Nurejew. Hauptdarsteller Oleg Ivenko stellt in seinem Filmdebüt nicht nur sein tänzerisches Können, sondern auch sein schauspielerisches Talent unter Beweis. Provokant und eigensinnig.

3.5 von 5 Popcorntüten

Die Handlung von “Nurejew – The White Crow”

Paris in den 1960er Jahren: Der Kalte Krieg befindet sich auf seinem Höhepunkt und die Sowjetunion schickt ihre beste Tanzkompanie in den Westen, um ihre künstlerische Stärke zu demonstrieren. Das Leningrader Kirow-Ballett begeistert die Pariser Zuschauer, aber ein Mann sorgt für die Sensation: der virtuose junge Tänzer Rudolf Nurejew (Oleg Ivenko). Attraktiv, rebellisch und neugierig, lässt er sich vom kulturellen Leben der Stadt mitreißen. Begleitet von der schönen Chilenin Clara Saint (Adèle Exarchopoulos) streift er durch die Museen und Jazz-Clubs der Stadt, sehr zum Missfallen der KGB-Spione, die ihm folgen. Doch Nurejew genießt den Geschmack der Freiheit und beschließt in Frankreich politisches Asyl zu beantragen. Ein höchst riskantes Katz- und Mausspiel mit dem sowjetischen Geheimdienst beginnt.

Nurejew - The White Crow

Mein Fazit

Rudolf Nurejew gehört zu den gefeiersten  Stars des klassischen Balletts in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Durch seine provokante, egoistische Art eckte der Künstler in der Gesellschaft an. Doch seine größte Schwäche, war auch seine größte Stärke. Denn obwohl der Tänzer tatarischer Abstimmung erst spät mit seiner Ballettausbildung begonnen hat und seine Technik niemals perfektionieren konnte, überstrahlte er mit seiner Unnachgiebigkeit und seiner Ausdrucksstärke jegliche Konkurrenz. Der Film von Ralph Fiennes bringt mit Hilfe seines Hauptdarstellers Oleg Ivenko das Wesen des Stars eindrucksvoll zur Geltung.

Oleg Ivenko ist Rudolf Nurejew

“Nurejew – The White Crow” brilliert daher vor allem durch das Können von Ivenko, der Nurejews Talent genauso prägnant auf die Bühne bringt, wie seinen Charakter. Die Ballettszenen sind wunderbar inszeniert und machen Lust aufs Theater. Der russische Balletttänzer ukrainischer Herkunft feiert mit dem biographischen Drama sein Filmdebüt und stellt damit auch sein schauspielerisches Talent unter Beweis.

Nurejew - The White Crow
© 2019 Alamodefilm. Alle Rechte vorbehalten.

Die Stationen in Nurejews Leben

Das Drehbuch von David Hare basiert auf dem Roman “Rudolf Nureyev: The Life” von  Julie Kavangah {Affiliate Links} und setzt bei Nurejews Auslandsreise nach Paris, Frankreich an. In Rückblenden erfährt der Zuschauer mehr über Nurejews Leben in Ufa und Leningrad, über seine tänzerische Ausbildung, seine Lehrer und seine Familien. Dabei kann es dem Zuschauer jedoch etwas schwer fallen die Geschehnisse zeitlich direkt richtig einzuordnen. Schließlich wird Nurejew, bis auf in seinen sehr jungen Jahren, ausschließlich durch Ivenko verkörpert. Ein alterstechnischer Unterschied ist also bei den verschiedenen Szenen nicht zu erkennen. Außerdem wird die Bedeutung der einzelnen Charaktere wie die von Nurejews Tanzleher Puschkin, der von Fiennes verkörpert wird, nicht ganz deutlich. Lediglich der Einfluss von Puschkins Frau gewinnt deutlich an Tragkraft. Die wichtigste Person neben Nurejew ist hingegen eindeutig: Die Chilenin Clara Saint, zu der der Tänzer eine für ihn charakteristische Beziehung aufbaut und deshalb heraussticht.

Nurejew - The White Crow
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Ein besonderer Tanz

“Nurejew – The White Crow” zeigt einen Auszug einer spannenden Lebensgeschichte, eines ganz eigensinnigen Tänzers. Ivenko überzeugt in seinem Filmdebüt sowohl tänzerisch als auch schauspielerisch. Die komplexe Geschichte hinter dem Menschen zu erzählen gelingt dem Film jedoch nur ansatzweise. Der Zuschauer beginnt zwar den Künstler immer mehr und mehr zu erzählen, jedoch wird er nicht immer dabei an die Hand genommen, sodass einige Facetten unklar bleiben. Auch wird die durchgängige Gefahr, in die sich Nurejew durch seine Interaktion mit den Europäern begibt nicht in dem Maße deutlich, in der sie letztlich gipfelt. Doch alleine schon aufgrund der wundervollen und provokanten Inszenierung fasziniert “Nurejew – The White Crow”.

“Nurejew – The White Crow” ab 26. September 2019 im Kino.

Gewinne 3×2 Freikarten für “Nurejew – The White Crow” oder 5×1 Ausgabe von dem Roman “Der Tänzer”

Wenn Du auch in den Genuss dieses tanzen kommen möchtest, dann hast Du jetzt die Gelegenheit 3×2 Freikarten für “Nurejew – The White Crow” zu gewinnen, die mir vom Verlag zur Verfügung gestellt wurden. Die Tickets könnt ihr wie immer deutschlandweit in jedem Kino einlösen. Zusätzlich zu den Kinokarten habt ihr die Möglichkeit fünfmal eine Ausgabe des Romans “Der Tänzer” von Colum McCann {Affiliate Link/Anzeige} zu gewinnen. Im Gegensatz zu der Filmfassung erzählt McCann die Geschichte von Rudolf Nurejew chronologisch und aus der Sicht seiner Wegbegleiter. Eine wirklich spannende Art und Weise, die mindestens genauso fesselnd ist, wie die Version von Fiennes! Um eins von fünf Taschenbüchern zu gewinnen, beantworte wie gehabt folgende Frage, fülle das Formular aus und schicke es ab. Viel Glück! 🐷

Kurzbeschreibung von “Der Tänzer”

Rudolf Nurejew galt als einer der größten Tänzer aller Zeiten. Colum McCann begibt sich in seinem Roman auf die Spuren eines Künstlerlebens, das rätselhaft bleibt. Aus der Sicht der Wegbegleiter des Genies erzählt, entsteht ein schillerndes Kaleidoskop, das von Ost und West, Partyleben und Künstlereinsamkeit, Genialität, Trieb und Tod erzählt. Ein Leben wie ein Roman – ein wilder Tanz.

//Das Gewinnspiel ist bereits beendet. Die Gewinner wurden kontaktiert.

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