Filmkritik zu “Detektiv Conan – The Movie (23): Die stahlblaue Faust”
In “Detektiv Conan – The Movie (23): Die stahlblaue Faust” werden Conan und seine Freunde im Fernen Singapur in einen außergewöhnlichen Fall verwickelt. Wer ist für den Tod von Sherilyn Tan verantworlich? Ist Kaitô Kid hinter der stahlblauen Faust her? Und wer spielt hier eigentlich wirklich mit falschen Karten?
Die Handlung von “Detektiv Conan – The Movie (23): Die stahlblaue Faust”
Ran, Sonoko und Kogorô reisen nach Singapur, um Karate-Champion Makoto Kyôgoku bei einem wichtigen Turnier anzufeuern. Conan würde gerne mitfliegen, kann jedoch keine gültigen Reisedokumente vorweisen. Umso erstaunter ist er, als er plötzlich in einem präparierten Koffer zu sich kommt – und das mitten in Singapur.
Kurz darauf wird klar: Niemand Geringeres als Kaitô Kid hat ihn ins Land geschmuggelt – natürlich nicht ohne Hintergedanken. Während sich der Meisterdieb als Shin’ichi ausgibt und Conan eine neue Identität annehmen muss, wartet ein neuer Fall bereits darauf, gelöst zu werden: Die Rechtsanwältin Sherilyn Tan wurde im berühmtesten Hotel Singapurs ermordet, kurz darauf explodierte ihr Auto in der Tiefgarage. Doch warum wurde am Tatort Kaitô Kids Visitenkarte gefunden? Und was hat der Mord mit dem Karateturnier zu tun, bei dem der Sieger einen wertvollen Saphir – die „stahlblaue Faust“ – gewinnen kann?
Conans 23. Kinofilm!
Kennt ihr noch “Detektiv Conan” von Gosho Aoyama? In meiner Jugend lief die Animeserie auf RTL II rauf und runter. Mit immer neuen, spannenden Fällen wurde es rund um den geschrumpften Mittelstufler nie langweilig. Und auch heute kann “Detektiv Conan” noch immer begeistern. Schließlich ist die Mangareihe* mit 98 Bänden (der neueste Teil* erscheint am 03. September 2020 in Deutschland) noch längst nicht abgeschlossen und auch die Animeserie* wird weiter produziert. Wobei von den 974 Episoden, die bereits in Japan ausgestrahlt wurden, bisher nur 399 im deutschen Fernsehen liefen. Aktuell strahlt ProSieben Maxx Mo. – Fr. ab ca. 16:20 Uhr je zwei Folgen der deutschen 13. Staffel aus. Der Hype ist also noch lange nicht vorbei. Nicht ohne Grund zeigt KAZÉ Anime Nights im Juni 2020 gleich vier “Dektetiv Conan”-Filme. Darunter auch “Detektiv Conan – The Movie (23): Die stahlblaue Faust”, den ich vorab schon für euch gucken durfte.
Ein wohlklingendes Wiederhören
Trotz der langen Produktionszeit – die deutsche Erstausstrahlung war am 10. April 2002 auf RTL II – sind alle wichtigen Synchronsprecher seit Folge eins unverändert. So wird Conan Edogawa zum Beispiel immer noch von Tobias Müller, Ran Mōri von Giuliana Jakobeit und Kogorô Mōri von Jörg Hengstler gesprochen. Dies ist mir direkt sehr positiv aufgefallen, hat mich doch der Sprecherwechsel bei “Naruto Shippuden” extrem gestört. Durch diese lange Treue fällt es einem als alter Fan der Animeserie sehr leicht, sich schnell wieder in die Charaktere und dem Grundaufbau der Geschichte einzufinden. Wer nicht mehr ganz genau weiß, warum aus Shin’ichi Kudō ein Grundschüler wurde, der bekommt aber eh zu Beginn die gröbsten Pfeiler noch einmal erklärt. Wer jedoch nicht mehr ganz die Figur des Kaitô Kid auf dem Schirm hat, der sollte sich allerdings besser vor dem Film mit dem Meisterdieb zum Beispiel über ConanWiki.de auseinandersetzen.

“Detektiv Conan” in Kinoqualität!?
Der Anime ist nach all den Jahren seiner Linie treu geblieben und hat kaum etwas an seinem Zeichenstil verändert. Auch in Sachen Proportionen in bestimmten Blickwinkeln hat der japanische Zeichentrickfilm kaum dazu gelernt. Noch immer wirken die Figuren stellenweise komplett verzerrt. Aber irgendwie macht dies den 23. Kinofilm auch sehr sympathisch. Dafür stechen die aufwändigeren Hintergründe positiv heraus, auch wenn mir hier ähnlich wie bei “DanMachi – The Movie – Arrow of the Orion” der Griff zur Computeranimation nicht immer gut gefällt. Jedoch wirken in “Detektiv Conan – The Movie (23): Die stahlblaue Faust” die Effekte wesentlich unaufdringlicher. Zudem ist die zeichnerische Nachbildung von Singapur geradezu beeindruckend. Mein Tipp in diesem Zusammenhang: Schaut euch unbedingt den ganzen Abspann an!

Naiv wie eh und je
Dass es Conan in all den Fällen gelingt im Hintergrund die Fäden zu ziehen, gelingt letztlich nur dadurch, dass alle anderen Figuren so unfassbar naiv sind. Daran erinnert “Detektiv Conan – The Movie (23): Die stahlblaue Faust” direkt zu Beginn, indem Kaitô einfach den Platz von Shin’ichi einnimmt und aus einem Conan mit bisschen dunklerem Teint zu Arthur wird – und alle dies ohne großes Hinterfragen so glauben und akzeptieren. Man sollte schon meinen, dass Ran ihren eigenen Freund (in zweierlei Hinsicht) besser kennen sollte. Aber nun gut, sonst wäre ein schlafender Kogorô wohl auch schon längst als Marionette aufgeflogen. Alles in allem also irgendwie schön, dass auch der 23. Kinofilm an dieser “Tradition” festhält.

Das Rätsel hinter dem Rätsel
Was alle “Detektiv Conan”-Fälle auszeichnet ist, das nichts so ist, wie es auf den ersten Blick scheint. Aus diesem Grund haben Marco von zacksmovie und ich wahrscheinlich auch direkt bei der Sichtung von “Knives Out – Mord ist Familiensache” an diese Animereihe denken müssen. “Detektiv Conan – The Movie (23): Die stahlblaue Faust” schafft es jedoch noch ein paar extra Runden zu drehen. Dabei ist es wieder einmal wunderbar zu beobachten, wie es Conan gelingt den Fall bis ins kleinste Detail aufzurollen. Denn selbst, wenn man als Zuschauer selbst bereits denkt zu wissen, was vor sich geht, weiß es der “Grundschüler” besser, hat Informationen aufgeschnappt, die man als Zuschauer zwar auch gehört aber nicht zuordnen konnte.

Mein Fazit
“Detektiv Conan – The Movie (23): Die stahlblaue Faust” ist für alle, die sich lange nicht mehr mit der Manga- oder Animereihe auseinandergesetzt hat, ein guter Wiedereinstieg. Jedoch ist der starke Fokus auf Kaitô Kid etwas beschwerlich, da diese Figur bei “Detektiv Conan” nur in siebzehn Folgen der Animeserie vorkommt. Aus diesem Grund sollte man sich vor Sichtung mit Kaitô genauer auseinandersetzen. Wer jedoch voll im Thema ist, hat sicherlich besonders viel Freude an diesem Kinofilm, da er eine nicht ganz so klassische Aufklärung eines umfangreichen Falls zeigt. Hinzukommt, dass der Fall an sich ist ziemlich komplex ist. Dabei baut er seine Spannung mit der Preisgabe von immer neuen Informationen nach und nach auf. Gerade die Auflösung bringt dabei besonders viel Spaß, da diese gleich mehrere Runden dreht. Du denkst, der Film sei vorbei? Von wegen! 20 Minuten Spielzeit sind sicherlich noch über. Hervorzuheben ist auch, wie wundervoll der Anime Singapur und seine Besonderheiten wie das Hotel Marina Bay oder seine beleuchteten Wasserspiele zeigt. Sie werden aber nicht nur gezeigt, sondern wie auch Singapurs Wahrzeichen der Merlion, in die Geschichte mit eingewoben. Außerdem werden zwei Sprachen gesprochen (in der deutschen Synchronisation Deutsch und Englisch) und nicht dem Zuschauer zu Liebe komplett vereinheitlicht, um auch die kulturellen Unterschiede hervorzuheben. Ein spannender Fall, der reale Kulissen einbaut, den Charme von “Detektiv Conan” weiterträgt und wieder Lust auf mehr macht. “Detektiv Conan” wie er leibt und lebt.
“Detektiv Conan – The Movie (23): Die stahlblaue Faust” ab dem 21. September 2020 auf Blu-ray und DVD.*
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Richtig gehört! Es geht endlich wieder ins Kino! In Kooperation mit KAZÉ darf ich zweimal zwei Gästelistenplätze für exklusive Screening der deutschen Synchronfassung von “Detektiv Conan – The Movie (23): Die stahlblaue Faust” am 30. Juni 2020 verlosen. Um daran teilzunehmen, musst Du nur folgende Frage beantworten, das Formular ausfüllen und es abschicken. Checke aber bitte unbedingt vorher, ob auch ein Kino in Deiner Nähe den Film zeigt. Eine aktuelle Übersicht der teilnehmenden Kinos findest Du hier. Viel Glück 🍀!
//Das Gewinnspiel ist bereits beendet. Die Gewinner wurden kontaktiert.
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