Filmkritik zu "Ride your Wave"

Filmkritik zu “Ride your Wave”

“Ride your Wave” erzählt eine herzzerreißende Geschichte über Liebe, Verlust und den Weg zurück ins Leben. Anime hin oder her. Dieser Film geht unter die Haut!

4.5 von 5 Popcorntüten

Die Handlung von “Ride your Wave”

Die leicht chaotische Hinako ist überglücklich, als sie zum Studieren in ihre alte Heimat zurückkehrt und sich für ihr geliebtes Wellenreiten endlich wieder ins Meer stürzen kann. Während sie im Wasser spielend auf jeder Welle surft, fällt es ihr im Alltag schwer, ihr Leben ganz allein zu meistern. Als in ihrem Apartmenthaus ein Feuer ausbricht, lernt sie den Feuerwehrmann Minato kennen, der mit beiden Beinen fest im Leben steht und sie sofort in ihren Bann zieht. Und auch Minato ist fasziniert von Hinako. Minato kann fast alle Aufgaben an Land erledigen, ist aber ein Anfänger beim Surfen. Während sie surfen und viel Zeit miteinander verbringen, fühlt sich Hinako mehr und mehr zu Minato hingezogen, der sich darauf konzentriert anderen Menschen zu helfen. Was Hinako aber nicht weiß: Beide sind durch ein Ereignis in der Vergangenheit schon lange miteinander verbunden. Das große Glück wird jedoch jäh zerstört, als Minato beim Surfen verunglückt. Doch sein Versprechen, sie so lange zu unterstützen, bis sie es schafft, endlich wieder auf ihrer eigenen Welle zu reiten, soll damit nicht gebrochen sein…

Ride your Wave

Eine Ode an die Liebe und das Leben

Im letzten Jahr hat es der Film “Your Name” vor allem über seine Abrufmöglichkeit bei Netflix geschafft, auch Anime-Neulinge in seinen Bann zu ziehen. Dieser Film hat eindrucksvoll gezeigt, wie tief Animes einen bewegen können. Ich wusste dies ja schon lange – habe ich doch auch gerade wieder so sehr mit Naruto gelitten, gefeiert und gekämpft – und trotzdem hat mich “Ride your Wave” wieder einmal voll umgehauen. Der Film von Regisseur Masaaki Yuasa erzählt mit “Ride your Wave” eine wunderschöne und herzzerreißende Geschichte über Liebe und Verlust und über die Kraft weiterzuleben. Gefühlsausbrüche vorprogrammiert!

ACHTUNG: Wer sich nicht spoilern lassen möchte, sollte sich den Trailer nicht anschauen!

Ein Versprechen

“Ride your Wave” erzählt zunächst die Geschichte einer großen Liebe. Hinako und Minato scheinen das perfekte Paar zu sein. Die beiden ergänzen sich perfekt. Hinako, die ihren Platz auf der Welt noch nicht ganz gefunden hat, bekommt von Minato den nötigen Rückhalt. Dafür wird er von ihr mit Liebe überschüttet und lernt von ihr das Wellenreiten. Doch das Glück wird durch den Tode Minatos je zerstört. Dass der Anime genau zu diesem Moment hinführt, ist leider von Beginn an klar. Viel zu früh und unkompliziert finden die beiden zusammen, als dass dies die ganze Geschichte sein könnte. Völlig am Boden zerstört muss sich Hinako zurück ins Leben kämpfen. Durch eine gar magische Art und Weise möchte Minato sein Versprechen Hinako zu unterstützen, bis sie auf ihrer eigenen Welle reiten kann, halten. Doch wird es Hinako gelingen ihre Liebe endgültig loszulassen und einen neuen Weg zu beschreiten!?

Ride your Wave
© Ride Your Wave Film Partners

“Brand New Story”

Dreh- und Angelpunkt der Geschichte bildet Hinakos und Minatos gemeinsamer Song “Brand New Story”. Dieser Song bekommt im Laufe der Zeit eine weitaus größere Bedeutung, als der Zuschauer und auch Hinako zu Beginn annehmen mag. Dabei ist die Integration des Titels ausgesprochen gut gelungen. Schön ist auch, dass die Figuren den Song immer wieder selbst singen, und zwar so singen, wie ein verliebtes Paar es eben tut: Unperfekt, mit Gekicher zwischendrin, gebrochen und voller Liebe. Zwischendurch kann einen der Song zwar auch ein wenig nerven, wenn er jedoch zum Outro erneut erklingt, schießen einem die Tränen erneut in die Augen, wenn sie denn inzwischen versiegt sind, und man möchte laut mitgrölen (übt schon mal eurer Japanisch)!

Ride your Wave
© Ride Your Wave Film Partners

Lange Hälse, kleine Köpfe

Dass es Animes nicht immer so ernst mit den Proportionen nehmen, ist nichts Neues. Jedoch stören mich die wirklich extrem überdimensionalen Hälse der Figuren an der einen oder anderen Stelle doch etwas. Zumal in diesem Moment die Köpfe auch sehr winzig wirken, wodurch das ganze Erscheinungsbild verzerrt wird. Insgesamt gefällt mir der Zeichenstil zwar gut, jedoch könnten die Figuren etwas mehr Detailtreue gebrauchen. Der Fokus liegt hier definitiv auf der weiblichen Hauptfigur Hinako. Bei ihr fällt besonders auf, dass sie ganz natürlich stetig unterschiedliche Kleidung und Haarstylings trägt. Sie ist insgesamt sehr ausdrucksstark. Dafür sind Minato und auch die anderen Figuren deutlich weniger facettenreich, was etwas schade ist. Dafür sind die Hintergründe sehr schön gestaltet und auch die Wellen sind nicht aus der Comupterfabrik, was wiederum beeindruckt.

Ride your Wave
© Ride Your Wave Film Partners

Mein Fazit

“Ride your Wave” ist ein fantastischer Anime, der tief bewegt und verzaubert. Zwar erreichen die Bilder nicht das Niveau von anderen Produktionen wie z. B. von “Your Name”, jedoch sind sie auch keineswegs minderwertig. Der gesamte Anime bleibt seinem Stil und seiner Linie treu, sodass vor allem die wundervoll gezeichneten Wasserbewegungen ins Auge stechen. Da bekommt man richtig Lust darauf, selbst das Surfbrett zu schnappen und sich in die Wellen zu stürzen. Der Film verarbeitet eindrucksvoll, emotional und trotz Zeichentrick und magischen Einflüssen mit viel Authentizität den Verlust einer großen Liebe. Man spürt förmlich den Schmerz Hinakos und leidet mit ihr. Spannend sind dabei auch die Nebenfiguren wie Minatos Schwester Yôko, die einen genauso stark ausgearbeiteten Charakter hat, wie die Hauptfigur selbst. Sie runden die Geschichte ab und geben ihr mehr Substanz. Hinakos Kampf zurück ins Leben berührt und macht Mut. Ein Film zum Strahlen und Weinen.

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